
Noch einzig in MV - Rostocker Babylotsinnen mehr gefragt
n-tv
Eine Geburt stellt frisch gebackene Eltern vor Herausforderungen. Wenn es ohnehin schon Probleme gibt, ist das mitunter zu viel. Babylotsinnen sollen hier helfen. Das Modell soll ausgeweitet werden.
Rostock (dpa/mv) - Ob fehlende Hilfe aus der Familie, Drogensucht oder Angst vor Gewalt - die sogenannten Babylotsinnen am Klinikum Südstadt Rostock haben nach eigenen Angaben schon vielen werdenden und frisch gebackenen Müttern geholfen. Seit Start im Sommer 2022 hätten schon mehr als 1.400 Familien das in Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Angebot genutzt, teilte das Klinikum mit. Der Bedarf nimmt den Angaben zufolge zu. Nach einer Pilotphase soll es nun verstetigt werden.
Drei speziell geschulte Babylotsinnen arbeiten in der Klinik, um Schwangere sowie junge Familien und ihren Nachwuchs zu unterstützen. "Manchmal braucht es gerade in der Anfangszeit Hilfe. Mitunter stellt eine Geburt die Gelegenheit für Eltern dar, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern", erklärte die Schweriner Gesundheitsministerin, Stefanie Drese (SPD). Die Babylotsinnen würden auch Pfleger und Ärzte entlasten.
Das Modell stammt den Angaben zufolge ursprünglich aus Hamburg. Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder haben sich im Juni darauf verständigt, Lotsendienste in Geburts- und Kinderkliniken und ihre Finanzierung gesetzlich zu verankern und die Bundesregierung gebeten, entsprechende Regeln vorzuschlagen. "Die Kommunen allein können diese wichtige Aufgabe nicht schultern; die Unterstützung muss auf ein stabiles gesetzliches Fundament gestellt werden", forderte auch Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke).
