
Niklas Süle wechselt vom FC Bayern zu Borussia Dortmund
Frankfurter Rundschau
Ablösefreier Abwehrspieler des FC Bayern München hat seine Entscheidung fix getroffen und soll beim BVB die löchrige Abwehr dichtmachen
München/Dortmund – Es gibt, man glaubt es kaum, gute Nachrichten für Borussia Dortmund. Nachrichten, die die schwere Demütigung beim 2:5 (1:3) im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen etwas erträglicher gestalten dürften. Denn der BVB hat den aktuell noch für den FC Bayern München verteidigenden Abwehrspieler Niklas Süle nicht nur an der Angel, er hat ihn sogar ganz fest am Haken. Vom im Sommer bevorstehenden Wechsel nach Dortmund erfuhr die Frankfurter Rundschau aus sicherer Quelle aus dem Frankfurter Umfeld des einstigen Jugendspielers von Eintracht Frankfurt, den es nach der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern nun weiter zieht.
Am Sonntagmorgen hatte Süles Berater Volker Struth im Fußball-Stammtisch „Doppelpass“ schon diese Hinweise gegeben: „Der neue Verein steht bereits fest. Niklas hat eine Entscheidung vor kurzer Zeit getroffen. Ich würde mich wundern, wenn er diese noch umwirft.“ Den künftigen Arbeitgeber des Innenverteidigers wollte er jedoch nicht nennen.
Die Borussen können einen wie den ablösefreien Nationalspieler Süle gut gebrauchen. Denn die Deckung ist regelmäßig offen wie ein Scheunentor: Schon 36 Gegentore hat der BVB in den bisherigen 21 Bundesligaspielen kassiert – nur vier Mannschaften stehen in der hiesigen Eliteliga schlechter da. Süle ist zwar Stammkraft bei den Bayern, fühlt sich dort nach Aussage seines Beraters aber „nicht genügend wertgeschätzt“.
Der Fall Süle erinnere ihn „an Toni Kroos“, so Struth, der den Profi von Real Madrid ebenfalls zu seinen Mandanten zählt. 2014 war Kroos von den Bayern zu Real gewechselt, nachdem die Münchner seine an den damaligen Struth-Mandanten angepassten Gehaltsforderungen nicht erfüllen wollten.
Aktuell deutet allerdings alles darauf hin, dass nach Thomas Tuchel, Peter Bosz und Lucien Favre auch Marco Rose dabei scheitern wird, das Dortmunder Rudel der Hochbegabten zu einem richtigen Meisterschaftsanwärter zu formen. Der dringende Verdacht: Die Borussia krankt an einem viel zu harmonischen Kollektiv, das in erster Linie aus braven Jungs besteht, die jede angehende Schwiegermutter einmal gern zum Kaffeetrinken einladen würde.