Niewiedzial kritisiert Großunterkünfte für Flüchtlinge
n-tv
Berlins Integrationsbeauftragte ist gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge und empfiehlt allen Bezirksbürgermeistern einen Besuch in Tegel. Auch an der Schulpolitik hat sie einiges auszusetzen.
Berlin (dpa/bb) - Berlins Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial wirft dem schwarz-roten Senat vor, bei der Unterbringung von Geflüchteten einen falschen Weg einzuschlagen. Das gilt aus ihrer Sicht auch für die Bildungspolitik. "Aktuell warten über 2000 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Schulplatz in Berlin. Die Zahl steigt", sagte Niedwiedzial der Deutschen Presse-Agentur. "Den Beschluss des Senats, in solchen Notlagen Kinder auch in den Flüchtlingsunterkünften zu beschulen, halte ich dennoch integrationspolitisch für falsch."
"Seit Jahren steuern wir auf eine eklatante Schulkrise zu: Die Klassen sind zu groß, zu viele Schulstandorte wurden geschlossen", kritisierte die Integrationsbeauftragte, deren zweite Amtszeit im Mai begonnen hat. "Nun fehlen 27.000 Schulplätze und Schulpersonal, um qualitativ hochwertig unterrichten zu können." Die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten sei fatal. "Daran sind aber nicht die Geflüchteten schuld. Es ist sehr bitter, dass gerade die Schwächsten von der Krise im Bildungssystem am stärksten betroffen sind."
Aus integrationspolitischer Sicht sei jede Form der Beschulung an einer regulären Schule besser als in einer Unterkunft. "Schule ist der integrative Ort schlechthin, hier treffe ich auf andere, hier erfahre ich viel über das Land, in dem ich jetzt lebe", sagte Niewiedzial.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.