
Niedersachsens Landvolk-Präsident droht mit Protesten
n-tv
Hannover/Bremerhaven (dpa/lni) - Niedersachsens Landvolk-Präsident Holger Hennies droht mit weiteren Protesten der Bauern. "Wir Landwirte haben einen langen Atem und werden unsere Aktionen auf jeden Fall fortsetzen - länger, als es der Ampel-Koalition in Berlin lieb ist", kündigte Hennies im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe) an. "Der Winter ist noch lang. Ich kann die Politik nur davor warnen, weiter so durchzuregieren, wie sie es momentan tut."
Langwierige Proteste seien aber auch nicht im Interesse der Landwirte, betonte Hennies. Die Bauern wollen auch nicht den Rückhalt der Bevölkerung verlieren. "Die klare Botschaft lautet: Protest und Revolution sind nicht unsere Lebenseinstellung. Wir Landwirte sind stets gesprächsbereit." Er hoffe auf ein Gesprächsformat mit der Bundesregierung.
Für junge Landwirte gebe es keine Perspektive, kritisierte der Landvolk-Präsident. "So, wie es momentan läuft, finden wir keine Nachfolger für unsere Betriebe", sagte Hennies. "Wenn die Politik den Menschen weiter die Hoffnung nimmt, mit einem Hof die eigene Existenz sichern zu können, sehe ich große Probleme auf unsere Lebensmittelproduktion zukommen."
Auch am Mittwoch blockieren Landwirte in Niedersachsen und Bremen den Verkehr. So müssen Autofahrer in Bremerhaven und im Überseehafengebiet mit erheblichen Verkehrseinschränkungen rechnen, wie die Polizei mitteilte. Die Zufahrt auf die Autobahn 28 in Hude sei vorerst nicht möglich. In Delmenhorst seien Traktoren in Schleichfahrt unterwegs, im Landkreis Cuxhaven werde die Bundesstraße 73 auf Höhe Altenbruch blockiert.