
Niederländische Außenministerin tritt nach Versäumnissen bei Evakuierungen zurück
Die Welt
Der chaotische Abzug der Nato aus Afghanistan hat erste politische Folgen: Die niederländische Außenministerin Sigrid Kaag hat ihr Amt niedergelegt. Abgeordnete hatten die linksliberale Politikerin wegen der Versäumnisse bei den Evakuierungen getadelt.
Die niederländische Außenministerin Sigrid Kaag hat nach einer scharfen parlamentarischen Rüge wegen Versäumnissen bei Evakuierungen aus Afghanistan ihr Amt niedergelegt. Am Donnerstag nahmen Abgeordnete einen Missbilligungsantrag an, der die Regierung für ihr Vorgehen tadelt. Kurz darauf kündigte Kaag an, dass sie ihren Rücktritt einreichen werde. Das Parlament habe entschieden, dass „das Kabinett unverantwortlich agiert hat“.
Zuvor hatte Kaag in einer Parlamentsdebatte eingeräumt, dass die Regierung schleppend und chaotisch auf Warnungen zur Situation in Afghanistan reagiert habe. Dies habe dazu geführt, dass einige Ortskräfte und Menschen, die für die niederländischen Truppen als Übersetzer gearbeitet hatten, vor oder nach der handstreichartigen Machtübernahme der Taliban nicht außer Landes hätten gebracht werden können, bekannte sie.