Nie wurde mehr Holz in Deutschland geschlagen
n-tv
Noch nie wurden so viele Bäume in deutschen Wäldern gefällt, wie im vergangenen Jahr. Für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist das keine gute Nachricht. Es gibt aber auch Lichtblicke in der neuen Waldstatistik.
In deutschen Wäldern wurde im vergangenen Jahr so viel Holz geschlagen wie nie zuvor. Mit 83 Millionen Kubikmetern wurde der bisherige Höchstwert im Jahr 2020 noch einmal um gut drei Prozent übertroffen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Rückläufig war dagegen der Holzeinschlag aufgrund von Waldschäden, etwa wenn die Bäume von Insekten befallen waren. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 50,5 Millionen Kubikmeter Schadholz gefällt. Das waren 16 Prozent beziehungsweise fast zehn Millionen Kubikmeter weniger als im Vorjahr, allerdings immer noch ein hoher Wert.
"Dass der Holzeinschlag auf einem Rekordhoch ist, ist grundsätzlich keine gute Nachricht für den Waldschutz in Deutschland", teilte Jonas Brandl von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf Anfrage von ntv.de dazu mit. Allerdings bestehe auf einem Viertel der Gesamtwaldfläche der akute Bedarf, Monokulturen in klimaangepasste Mischwälder zu entwickeln. Dafür müssten auch Bäume weichen und neue sich natürlich verjüngen und aktiv eingebracht werden. "Gut ist, dass es weniger Waldschäden gab", so Brandl.
Konkret wurden laut Statistikamt 41,1 Millionen Kubikmeter Schadholz wegen Insektenbefalls geschlagen. Trockenheit führte zur Fällung von vier Millionen Kubikmetern Holz, durch Wind und Sturm fielen lediglich 2,3 Millionen Kubikmeter Schadholz an. Damit wurden rund 77 Prozent weniger sogenanntes Sturmholz geschlagen als im Jahr 2020, als starke Stürme und Orkane durch die Wälder fegten und mehr als zehn Millionen Kubikmeter Schadholz hinterließen. Die bereits durch Trockenstress und Insektenbefall geschwächten Bäume konnten den Stürmen damals schlechter standhalten als gesunde Bäume.
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