
Niclas Füllkrug: nächster Schritt oder Werder für immer?
DW
Der Torjäger von Werder Bremen hat in der Bundesliga und im DFB-Team mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Steht daher nach der Saison nun der nächste Karriereschritt an, oder bleibt er Werder treu?
Bleibt er oder geht er? Wenn ja, wohin? Und kann er vorher überhaupt nochmal für Werder Bremen auflaufen? Zu Niclas Füllkrug, aktuell erfolgreichster Torschütze der Fußball-Bundesliga, gibt es derzeit viele offene Fragen. Dabei hat der 30-Jährige schon seit Anfang April wegen einer Muskelverletzung an der Wade nicht mehr auf dem Platz gestanden. Vier Partien hat er bereits verpasst, von denen Werder ohne seinen besten Stürmer drei verlor. Nur bei Schlusslicht Hertha BSC reichte es auch ohne Füllkrug für einen Dreier.
Eine belastbare Prognose, wann "Lücke", wie Füllkrug wegen seiner charakteristischen Zahnlücke im Oberkiefer genannt wird, wieder spielen kann, gibt es nicht. Momentan kann er nur von außen zuschauen. "Aktuell fällt mir das sehr schwer", sagte der Stürmer über seine Situation in einem Interview, dass der Klub am Dienstag auf seiner Homepage veröffentlichte, "aber ich hoffe, dass es sich kurzfristig wieder ändert". Den Bremern fehlen noch ein paar Punkte, um den Klassenerhalt definitiv unter Dach und Fach zu bringen. Drei Spieltage vor Schluss liegen sie als Zwölfter der Tabelle sieben Zähler vor Stuttgart und Bochum, die mit jeweils 28 Punkten die Ränge 16 und 17 belegen.
Eine belastbare Prognose, was mit Füllkrug nach der Saison passiert, gibt es auch nicht - was auch daran liegt, dass der Stürmer sich erst nach dem letzten Spieltag darüber Gedanken machen möchte, ob er den Verein wechselt oder in Bremen bleibt. "Ich will diese echt gute Saison vergolden", sagte Füllkrug kürzlich in einem Interview mit "Bild". "Gespräche mit anderen Vereinen würden mich hindern, meine Leistung zu bringen."
"Vergolden" - das bedeutet, mit Werder die Klasse halten und möglicherweise sogar die Torjägerkanone gewinnen. Momentan hat Füllkrug 16 Treffer auf dem Konto. Mit dem Freiburger Vincenzo Grifo, Frankfurts Randal Kolo Muani, Christopher Nkunku von RB Leipzig und dem Gladbacher Marcus Thuram folgen vier Spieler mit jeweils 13 Saisontoren. Das Wichtigste ist die Auszeichnung als bester Torschütze der Liga für Füllkrug aber nicht. "Wenn es soweit ist, dann ist es eine tolle Auszeichnung. Man muss das Ganze aber immer realistisch einordnen", sagte er gegenüber Werder.de. "Ich spiele bei einem Aufsteiger, der mit der Anzahl der geschossenen Tore als Mannschaft ganz gut dasteht. Trotzdem weiß ich natürlich auch, dass Spieler wie Robert Lewandowski oder Erling Haaland dieses Jahr nicht dabei waren und deshalb ein, zwei Namen in der Liste fehlen."
Die beiden Ausnahmestürmer haben die Bundesliga in Richtung Spanien und England verlassen - und Füllkrug könnte diesem Beispiel bald folgen. Durch seine Leistungen in der Liga und seine Auftritte in der Nationalmannschaft, unter anderem bei der WM in Katar, haben Interesse geweckt - bei Bundesligaklubs, aber auch im Ausland.