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Nicht unterschätzen: Grippe kann auch Langzeitfolgen nach sich ziehen
Frankfurter Rundschau
Für viele ist Grippe nichts anderes als eine stärkere Erkältung. Dabei kann sie einen viel schwereren Verlauf haben und sogar Langzeitfolgen nach sich ziehen.
Während einer Grippewelle infizieren sich Schätzungen zufolge rund fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung, wie das Robert Koch-Institut berichtet. In Deutschland wären das vier bis 16 Millionen Menschen. Doch nicht jeder Infizierte erkrankt auch – und vermutlich geht nur jeder Dritte mit typischen Grippesymptomen zum Arzt. Eine Infektion mit Influenza-Viren ist aber nicht zu unterschätzen. Es können sogar Langzeitfolgen auftreten, die Herz, Lunge und Gehirn betreffen.
Generell können Komplikationen bei Personen mit Grippe-Erkrankung auftreten, wie es unter anderem auf dem Portal lungen-aerzte-im-netz.de heißt, welches von der Deutschen Lungenstiftung e.V. herausgegeben wird. Influenza-Viren sind deshalb gefährlich, weil sie durch ihre massive Vermehrung in den Zellen die äußerste Schicht der Atemorgane zerstören und zudem die Fresszellen (Markophagen) verringern, die der Körper zur Abwehr von Viren, Bakterien oder Toxinen bildet. Die Folge: Das Immunsystem ist geschwächt.
Durch die geschädigte Atemwegschleimhaut können nun ungehindert Bakterien eindringen, die für eine Sekundärinfektion sorgen, die wiederum sehr viel schwerer verlaufen können als die Grippe selbst. So kommt es bei dem geschwächten Immunsystem viel leichter zu einer zusätzlichen Nasennebenhöhlenentzündung oder Mittelohrentzündung, aber auch schwereren Erkrankungen für Herz, Lunge oder Gehirn.