"Nicht nur Putin eins auswischen, sondern auch selbst besser dastehen"
RTL
Das Thema Energie und vor allem die Energiekosten macht wohl den meisten von uns Sorgen. Jetzt hat die Regierung eine große Energiesparkampagne vorgestellt.
Das Thema Energie und vor allem die Energiekosten treibt wohl den meisten von uns Sorgenfalten auf die Stirn. Eine Lösung: Weniger verbrauchen, mehr sparen! Die Bundesregierung hat wegen der Ukraine-Krise, aber natürlich auch aus Klimaschutz-Gründen gemeinsam mit Wirtschafts- und Umweltverbänden eine Kampagne zum Energiesparen gestartet.
Unter dem Motto "80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel" soll der Verbrauch der Bevölkerung mit Hilfe einer Telefon-Hotline, Werbe-Plakaten, Veranstaltungsreihen sowie Förderprogrammen und Energieberatungs-Angeboten gesenkt werden, so Wirtschaftsminister Robert Habeck. Dies sei für den Klimaschutz und für die Unabhängigkeit von russischen Gas- und Öllieferungen wichtig.
"Die Kampagne ist eine Einladung", so Habeck im RTL-Interview. Voneinander zu lernen sei eigentlich der richtige Begriff dafür. Die Kampagne solle dafür sorgen, das eigene Tun an der ein oder anderen Stelle nochmal zu hinterfragen.
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Und das Energiesparen zahlt sich aus, verspricht Habeck. "Nicht nur Putin eins auswischen, sondern auch selbst besser dastehen", betont er. Er sei aber von dem von seinem Ministerium mehrfach genannten Einspar-Ziel von zehn Prozent abgerückt. Dies sei für manche Menschen nicht machbar.
Die Tipps reichen von leicht und schnell umsetzbaren Tipps, wie den Austausch eines Duschkopfs, die Heizung nicht mit anderen Möbeln zustellen oder Restwärme beim Kochen nutzen bis hin zum Umbau des eigenen Hauses mit Wärmepumpe oder Solaranlage auf dem Dach. Auch für Unternehmen gibt es Tipps. Alle Tipps des Ministeriums können Sie sich hier anschauen.
Das Einsparen, die Effizienz und auch die finanzielle Unterstützung von Effizienz-Maßnahmen sei auch ein Beitrag, Inflation und die hohen Energiepreise zu bekämpfen, erklärt Habeck im RTL-Interview weiter. "Also stellen Sie sich vor, Deutschland würde 10 Prozent mehr erneuerbare Energien haben, die wir jetzt hier selber im Land schaffen, also Solaranlagen oder Windkraftanlagen. Sie würden jetzt natürlich schon die Nachfrage nach fossilen Energien im Strombereich reduzieren. Es würde günstiger werden, der Markt wird kleiner." Und wenn dann noch weniger verbraucht wird, dann würde mehr für alle übrig bleiben. "Es ist nicht so schwer zu verstehen, dass das den Druck auf den Energiemarkt mindern würde," so Habeck.
Die Kampagne wird unter anderem von Verbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sowie dem Naturschutzring getragen. (eku/reuters)