Nicht nur in „Der König von Palma“ ist Malle Crimepsot- auch im Mallorca-Krimi „Mandelblütenmord“
RTL
Warum Mallorc nicht zum Schauplatz eines Krimis machen? Autorin Christina Gruber kennt sich dort gut aus und erzählt eine spannende Geschichte.
Mallorca. Der Deutschen liebste Insel, sagen die Urlaubsstatistiken. Manche nennen sie gar das 17. Bundesland. Doch die Baleareninsel hat viel mehr zu bieten hat als Bier, Ballermann und Sangría aus Eimern. RTL macht diesen Sehnsuchtsort ab 24.02.2022 zum Schauplatz der neuen Serie "Der König von Palma" - eine Story im Mallorca der frühen Neunziger: knallbunte Hawaiihemden und bonbonfarbene Schlauchkleider, Minipli und Vokuhila. Und dazu Sex & Crime! Wer die erste Staffel durchgeschaut hat und mehr Mallorca-Feeling will, wird fündig bei Christina Grubers Mallorca-Krimi "Mandelblütenmord"*, dem ersten Teil ihrer Krimireihe um die Ermittlerin Johanna Miebach. Vor allem, weil es ihr gelingt, den Charme der Insel so anschaulich einzufangen, dass man am liebsten sofort die Koffer packen möchte. Darüber hinaus erzählt sie eine Geschichte, die einen sofort in den Bann zieht.
Die bekannte Krimi-Autorin Claudia Groth wird am Tag ihrer Ankunft auf der Insel erschossen auf ihrer Finca aufgefunden. Bald gerät ihr Ehemann unter Verdacht. Die Ehe lief alles andere als gut und er ließ es sich auf Kosten seiner wohlhabenden Frau sehr gut gehen. Doch er hat ein Alibi. Bald geschieht ein zweiter Mord, der offensichtlich mit dem ersten zu tun hat. Aber was haben eigentlich der vor Kurzen wegen eines Skandals versetzte Bischof von Mallorca, zwei ehrgeizige Immobilienmaklerinnen, Rattengift, Plagiatsvorwürfe und ein mysteriöser Todesfall in Deutschland damit zu tun?
Lese-Tipp: Sehnsuchtsort Mallorca – darum lieben wir die Insel so
Fragen, die sich auch bald die Ermittler in dem Fall stellen. Dabei handelt es sich um illustres Trio, bestehend aus der 74-jährigren auf Mallorca lebenden Deutschen, Johanna Miebach, ihrer 21-jährigen Enkelin Gemma und dem mallorquinischen Polizisten Hector Ballester. Oder wie ein Gegenspieler der drei mit verächtlichem und ironischem Unterton sagt: "Die gefährlichen Ermittler. Der dicke Polizist, die liebe Omi und das kleine Mädchen", denn die drei werden schnell unterschätzt. Nur ist der Polizist nicht dick, man sieht ihm nur an, dass er gern Süßes isst, die Omi ist nicht unbedingt lieb und das Mädchen nicht mehr klein.
Mit Johanna, Gemma und Hector hat Gruber ein lebendiges, vielseitiges, sympathisches, aber auch teils mysteriöses und seltsames Ermittlerteam in die Abgründe des mallorquinischen Verbrechens geschickt. Der eigentlich als Restauranterbe auserkorene Hector ist Polizist aus Überzeugung, hält sich an jede Regel (inklusive der Geschwindigkeitsbegrenzung) und wäre beinahe langweilig, würde sein ausgeprägter auf einem Kindheitstrauma beruhender Gerechtigkeitssinn ihn nicht regelmäßig mit den offiziellen Regeln und den durch Korruption bedingten Gepflogenheiten in Konflikt bringen.
Mallorca-Quiz: Kennen Sie sich aus im "17. Bundesland"?
Gemma, für die Hector heimlich schwärmt, hingegen hat es nicht ganz so mit Regeln und Konventionen. Als Kind von Mutter und Stiefvater als schwer erziehbar zur Oma nach Mallorca abgeschoben, merkte Johanna rasch, dass Gemma hochintelligent und entsprechend schnell unterfordert und gelangweilt ist, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Einerseits ist sie ein Computergenie und intelligent genug, Regeln (und manchmal auch Gesetze) zu brechen, ohne Spuren zu hinterlassen. Auf der anderen Seite ist sie zu intelligent, um viele soziale Konventionen logisch zu verstehen oder sich ihnen gar zu beugen, nur weil alle anderen es tun. Dies führt immer wieder zu Problemen und Missverständnissen im alltäglichen, menschlichen Miteinander. Es lässt die junge Frau manchmal kalt und gefühllos erscheinen. Dabei ist sie eigentlich nur "anders" und für mich der heimliche Star des Buches.
Mysteriös wird es bei Johanna. Sie wirkt wie eine deutsche Rentnerin, die ihren Lebensabend auf Mallorca verbringt und nebenbei einen kleinen Souvenirshop in Llucmajor führt. Doch nicht alle Kunden betreten ihren Laden, um ein Andenken zu erstehen. Denn Johanna gilt als knallharte Privatermittlerin – und die beste auf der Insel. Was sie gemacht hat, bevor sie auf die Insel kam, weiß niemand, nicht einmal ihre Enkelin. Aber sie hat ganz offensichtlich sehr lange Erfahrung in dem, was sie tut. Wie selbstverständlich schlüpft sie in andere Rollen und kennt sich sehr gut in Observierungsmethoden und Undercover-Ermittlungen. Auch Waffenkunde ist ihr nicht fremd, sie kann Herkunft und Modell einordnen und weiß genau, welche Modelle im Kalten Krieg von wem verwendet wurden. Ihre Vergangenheit scheint irgendwo in jener Ära zu liegen oder eng mit ihr verknüpft zu sein.