"Nicht gesund!"
RTL
Eingepfercht auf wenigen Quadratmetern, kaum Abwechslung. Dem deutschen Eiskunstläufer Nolan Seegert hat die Quarantäne bei Olympia zu schaffen gemacht.
Eingepfercht auf wenigen Quadratmetern, kaum Bewegung, wenig Abwechslung. Dem deutschen Eiskunstläufer Nolan Seegert haben die zunächst widrigen Quarantäne-Bedingungen bei den Olympischen Spielen in Peking ordentlich zu schaffen gemacht. Seinem Ärger macht der Athlet nun Luft. Immerhin hat sich seine Situation inzwischen verbessert.
Die größte Schwierigkeit im Isolationshotel: Es fehlten Möglichkeiten, sich fit zu halten, sich zu bewegen. Die viele Energie rauszulassen. "Es ist natürlich nicht gesund, dass man von 100 Prozent auf null runtergefahren wird. Einen dazu zu zwingen, ist nicht gut", schimpft Seegert.
Nicht mal einen "Hofgang" habe es gegeben, klagt der 29 Jahre alte Berliner. Ganze drei Tage lang habe er darauf warten müssen, dass ihm ein Raum mit einem Fitness-Fahrrad zur Verfügung gestellt wurde – ein Unding bei einer Veranstaltung, bei der Spitzensportler Weltklasse-Leistungen abrufen sollen!
Seegert: "Die Olympischen Spiele sind der größte sportliche Wettkampf für einen Athleten im Leben. Wenn man es an einer Stelle erwarten kann, dann hier."
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Von der psychischen Komponente mal ganz zu schweigen. Man muss sich das einmal vorstellen: Olympia ist DER Wettkampf für unsere Sportler. Sie reisen mit großen Ambitionen zum seltenen Highlight – dann die Quarantäne. Shutdown auf null. Ganz plötzlich. Und im Falle Seegerts stimmte anfangs nicht mal die Internetverbindung, die zumindest für etwas Abwechslung hätte sorgen können.
Trotz allem hat Seegert das Alleinsein in der Isolation bisher gut überstanden, wie er sagt – zumal es nicht die erste Quarantäne in diesem Winter gewesen ist. Schon beim Grand Prix in Japan hatte er mit seiner Eis-Partnerin eine ähnliche Situation meistern müssen.
Immerhin hat sich die Situation für die insgesamt drei deutschen Sportler in Corona-Quarantäne nach vehementer Kritik des Deutschen Olympischen Sportsbunds (DOSB) inzwischen verbessert.