
"Nicht darauf setzen, dass neue Varianten milder werden"
n-tv
Mit Omikron sind mildere Erkrankungen verbunden, das könnte der Game Changer der Pandemie sein. Doch neue Varianten stehen vermutlich schon bereit. Was uns erwartet und was wir dagegen tun können, erklärt Luka Cicin-Sain vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung.
Herr Cicin-Sain, die Infektionszahlen sind seit Wochen enorm hoch - rüstet uns das wenigstens ein wenig für die Zukunft? Immerhin sind diejenigen, die eine Infektion hinter sich haben, für eine gewisse Zeit geschützt.
Luka Cicin-Sain: Eine durchgemachte Omikron-Infektion schützt nach bisherigen Erkenntnissen leider nur sehr begrenzt vor anderen Varianten, das gilt auch zeitlich. Es gibt dazu Studien mit Antikörper-Neutralisationstests. Das sind Untersuchungen, wo getestet wird, wie gut die gefundenen Antikörper tatsächlich auf bestimmte Sars-CoV-2-Erreger anschlagen. Dabei zeigte sich: Die Antikörper, die durch eine Omikron-Infektion erworben wurden, wirken nicht sehr gut gegen die Delta-Variante. Das deutet darauf hin, dass sich die Varianten doch stark unterscheiden.
Wo liegen diese Unterschiede? Es handelt sich doch immer noch um ein Sars-CoV-2-Virus. Sind nicht die Grundstrukturen dieselben?