New Yorker Oper setzt Zusammenarbeit mit Netrebko aus
Frankfurter Rundschau
Sie ist eine der erfolgreichsten Opern-Sängerinnen der Welt. Nun wird Anna Netrebkos Nähe zum russischen Präsidenten aber zunehmend zum Problem. Viele Kultur-Einrichtungen gehen auf Distanz.
New York - Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine haben die renommierte New Yorker Metropolitan Opera (Met) und Star-Sopranistin Anna Netrebko ihre Zusammenarbeit vorerst auf Eis gelegt.
Das Opernhaus habe Netrebko aufgefordert, ihre öffentliche Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückzuziehen. Dies habe die 50-jährige Russin aber nicht getan, teilte die Oper am Donnerstag mit.
Daraufhin habe Netrebko sich von geplanten Auftritten zurückgezogen - darunter von ihrer Rolle in „Turandot“ im April und Mai sowie im „Don Carlos“ in der kommenden Saison. Den Part in „Turandot“ soll die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska übernehmen.
„Es ist ein großer künstlerischer Verlust für die Met und für die Oper insgesamt“, sagte Peter Gelb, Direktor des renommierten Opernhauses. „Anna ist eine der großartigsten Sängerinnen in der Geschichte des Opernhauses, aber wenn Putin unschuldige Opfer in der Ukraine umbringt, gibt es keinen anderen Weg.“
Zuvor hatte die Met bereits angekündigt, vorerst nicht mehr mit Künstlern oder Institutionen zusammenarbeiten zu wollen, die Putin unterstützen. Konkrete Künstler oder künstlerische Einrichtungen waren zunächst nicht genannt worden.