
Neues Werk will Europas Chip-Kompetenz nachhaltig stärken
n-tv
Dresden gehört international zu den wichtigsten Standorten der Halbleiterindustrie. Nun kommt Branchenriese TSMC aus Taiwan für ein Joint Venture mit anderen Firmen. Die Hoffnungen sind groß.
Dresden (dpa/sn) - Das erste Werk des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC in Europa nimmt Gestalt an. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich soll am Dienstag im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zugleich ein wichtiges Projekt des Europäischen Chip-Gesetzes (Chips Act) auf den Weg gebracht werden. Dazu geht TSMC mit den bereits in Dresden tätigen Firmen Bosch, Infineon und NXP Semiconductor ein Joint Venture an. TSMC soll 70 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, die anderen Partner jeweils zehn Prozent. Es trägt die Bezeichnung European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC). 2027 soll die Produktion beginnen. Schwerpunkt sind Chips für die Autoindustrie. Die Investitionssumme liegt bei zehn Milliarden Euro, die Hälfte soll vom Staat kommen. Insgesamt sollen 2.000 neue Jobs entstehen.
"Mit dem Spatenstich endet nicht etwas, sondern es beginnt etwas ganz Großes", sagte ESMC-Präsident Christian Koitzsch. Das Projekt bette sich in die europäische Mikroelektronik-Strategie ein. Der Chips Act habe sich zum Ziel gesetzt, die Mikroelektronik-Fertigung zu stärken. Man habe mit TSMC nicht nur eine starke technologische Mutter dabei, sondern mit Bosch, Infineon und NXP Semiconductor auch sehr starke lokale Partner. Sie seien seit vielen Jahren mit TSCM als weltweit größter Auftragsproduzent von Silizium-Mikroelektronik erfolgreich unterwegs - vor allem in Bereichen, die in Europa stark sind wie etwa die Automobilindustrie.
Der Chips Act der EU habe das Ziel, das gesamte System zu stärken. Deshalb werde ESMC auch ein sogenanntes University Outreach Program anbieten, betonte der Manager. Doktorandinnen und Doktoranden der Zukunft könnten ihre Chip-Designs auf dem TSMC-Technologieknoten entwickeln und in Dresden die entsprechenden Prototypen fertigen lassen. Ähnliches gelte auch für die Start-up-Community. Auch sie werde davon profitieren, dass mit ESMC eine hochmoderne Fabrik nach Dresden komme.
