Neues Schuljahr in Hessen: Kleinere Klassen, Lüfter und Corona-Impfung
Frankfurter Rundschau
Der Elternbeirat Hessen, die Lehrergewerkschaft GEW und die hessische Schülerschaft fordern mehr Sicherheit an Schulen. Die Corona-Impfung könnte helfen.
Frankfurt - Der Landeselternbeirat, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Landesschüler:innen-Vertretung haben am Dienstag (14.09.2021) eine erste Bilanz zum Start ins neue Schuljahr gezogen. Einhellig begrüßten sie das Vorhaben des hessischen Kultusministeriums, Präsenzunterricht für alle anzubieten. Zugleich bemängelten sie eine unzureichende Ausstattung für einen sicheren Schulbetrieb und das Fehlen eines Plans B für den Fall, dass die Corona-Pandemie die Absicht, durchgängig in den Klassenräumen zu unterrichten, zunichte mache.
Landesschulsprecherin Jessica Pilz warf Kultusminister Alexander Lorz (CDU) vor, in den Sommerferien keine Konzepte für einen möglicherweise nötigen Wechselunterricht erarbeitet zu haben. „Nur Präsenzunterricht zu planen, ist ein Wiederholungsfehler“, sagte sie. Zudem sei an den Schulen nach den Ferien „alles beim Alten“. Es gebe nicht genügend Luftfilteranlagen, es fehlten Desinfektionsmittel-Spender und kostenlose Masken für die Schülerinnen und Schüler, um den Präsenzunterricht sicherer zu machen.
Volkmar Heitmann, Vorsitzender des Landeselternbeirats, warf dem Kultusminister „Verharmlosung“ vor. Dieser berichte von einer geringen Zahl positiver Testergebnisse in den ersten beiden Schulwochen und vergleichsweise wenigen Quarantänefällen. „Schulen sind zwar keine Infektionsherde, sie sind aber auch keine Horte der Glückseligkeit“, sagte Heitmann. Man müsse davon ausgehen, dass die Inzidenzen steigen werden. „Für diesen Fall aber gibt es keinen Plan“, kritisierte er.