Neues Bundesamt soll Finanzkriminalität bekämpfen
n-tv
Berlin/Dresden (dpa/sn) - Das vom Bundesfinanzministerium geplante neue Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) soll neben Köln auch einen Sitz in Dresden haben. "Mit dem Standort in Dresden werden die strukturpolitischen Ziele der Bundesregierung zur Förderung ostdeutscher Standorte besonders berücksichtigt", teilte das Bundesfinanzministerium am Dienstag auf Anfrage mit. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet.
Demnach sollen wichtige Behördenteile, etwa für Serviceleistungen sowie die Geldwäsche-Aufsicht im Nichtfinanzsektor in Dresden konzentriert werden, wo sich bereits heute ein Teil der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) befindet. Dem Finanzministerium zufolge spreche für beide Städte, dass die in das BBF zu überführenden Behördenteile - die FIU und die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) - bereits dort ansässig sind. Demnach muss durch die Ansiedlung der neuen Behördenteile die Zahl der Behördensitze nicht erweitert werden.
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst bezeichnete die Entscheidung als einen "Gewinn für Dresden und Sachsen". "Die Ansiedlung der neuen Anti-Geldwäsche-Behörde BBF in Dresden ist eine großartige Nachricht für die sächsische Landeshauptstadt und den gesamten Freistaat Sachsen", sagte der FDP-Politiker. Der Bund setze damit sein Versprechen um, neue Bundesbehörden verstärkt in Ostdeutschland anzusiedeln. Zudem biete die Bundesbehörde äußerst attraktive Arbeitsplätze.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant die Behörde zur Bekämpfung von Finanzkriminalität mit besonderen Kompetenzen auszustatten. Ziel sei eine Struktur, die wichtige Schlüsselkompetenzen unter einem Dach zusammenfasst. Hierzu zählen etwa die Ermittlungen in bedeutsamen internationalen Geldwäschefällen, die Analyse von Verdachtsmeldungen durch die FIU sowie eine Zentralstelle für Geldwäscheaufsicht.