Neuer DFB-Boss lässt alte Kader zittern
n-tv
Bernd Neuendorf wird erwartungsgemäß zum neuen DFB-Präsidenten gewählt .Überraschend kommt dagegen die Wahlklatsche für den Vizepräsidenten Rainer Koch. Der und Neuendorfs geschlagener Gegenkandidat vertreten den deutschen Fußball in den höchsten Gremien. Das könnte sich ändern.
Die aktuelle Vertretung des Deutschen Fußball- Bundes in den internationalen Gremien treibt den neuen DFB- Präsidenten Bernd Neuendorf weiterhin um. "Meine erste Priorität ist es, den DFB in ruhiges Fahrwasser zu führen und nicht daran zu denken, welche nächste Position ich einnehmen will", sagte Neuendorf in einem "Spiegel"-Interview. "Aber unstrittig ist: Im Hinblick auf die kommende Europameisterschaft in Deutschland 2024 und für die Bewerbung der Frauen-WM 2027 brauchen wir eine starke internationale Vertretung."
Der DFB wird von Peter Peters im Council des Weltverbands FIFA und von Rainer Koch im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA vertreten. Beide Funktionäre sind in ihren jeweiligen internationalen Gremien bis 2025 gewählt, mussten beim vergangenen DFB-Bundestag im März aber herbe Wahlniederlagen hinnehmen. Im DFB-Präsidium sitzen deshalb beide nicht mehr. Koch war seit 2013 Vize-Präsident des DFB, in dieser Zeit führte er den Verband gleich dreimal interimsmäßig. Im März aber straften die Delegierten des Verbandes ihn völlig überraschend hart ab: Bei der Wahl zum Vizepräsidenten unterlag er Silke Sinning mit 68:163 Stimmen. Sinning gehörte zum Team des zuvor deutlich unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Peters.
"Nach dem Bundestag müssen wir diese Situation neu bewerten. Rainer Koch und Peter Peters, unsere beiden Vertreter, haben bei den Abstimmungen klar verloren und haben kein Amt im Präsidium mehr. Nun werden wir im Präsidium besprechen, was sich daraus ergibt", sagte Neuendorf. Der 60-Jährige hatte die Präsidentschaftswahl gegen Peters gewonnen.