Neuer ARD-Vorsitzender gegen Fusion von ARD und ZDF
Die Welt
Kai Gniffke warnt vor Machtkonzentration in den deutschen Medien, da dies dem publizistischen Wettbewerb schaden würde. Beim Gendern ist der neue ARD-Vorsitzende verhaltener. Er habe sich vorgenommen, so zu sprechen und zu schreiben, dass sich alle Menschen angesprochen fühlten.
Der neue ARD-Vorsitzende, Kai Gniffke, hat sich gegen eine Fusion der ARD mit dem ZDF ausgesprochen. Der 62-Jährige sagte in einem Antrittsinterview der Deutschen Presse-Agentur: „Unabhängiger Journalismus ist im Moment auf dem Rückzug, und deshalb wäre der Schritt, jetzt unsere Vielfalt in Deutschland weiter einzuschränken, aus meiner Sicht falsch.“ Gniffke sagte auch: „Ich bin der festen Überzeugung, dass uns der publizistische Wettbewerb in Deutschland bisher sehr gutgetan hat.“
Der ARD-Vorsitz wechselt von Zeit zu Zeit unter den öffentlich-rechtlichen ARD-Rundfunkhäusern. Der ARD-Chef ist der oberste Repräsentant. Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), der den ARD-Vorsitz zum Jahreswechsel übernommen hat, verwies auch hierauf: „Wenn ich mir anschaue, was in Europa um uns herum passiert: Wie gerade die BBC klein gemacht wird, dass Frankreich sich aus der unabhängigen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verabschiedet, in Dänemark der Rundfunk geradezu klein gehackt wird. Auch in Südosteuropa ist freie Berichterstattung in Teilen schwer bedroht.“