Neue Vorwürfe gegen Annalena Baerbock - Plagiatsjäger meldet sich zu Wort
Frankfurter Rundschau
Annalena Baerbock sieht sich abermals Plagiatsvorwürfe ausgesetzt. Ein Experte nennt Details.
Berlin – Einige Wochen war es relativ ruhig um Annalena Baerbock*. Die Kanzlerkandidatin der Grünen* konnte sich auf inhaltliche Punkte ihrer Kandidatur konzentrieren, weniger auf formale – wie die Plagiatsvorwürfe gegen sie, welche vor allem im Juli diskutiert wurden.* Baerbock entschuldigte sich nach dem Bekanntwerden ihrer „Fehler“ und gelobte Besserung. Zudem kündigte sie eine Überarbeitung der Quellen des Buches „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ an. Anfang September meldet sich nun abermals Plagiatsjäger Stefan Weber zu Wort. Er war bereits für das Aufdecken zahlreicher Schwachstellen im Sommer verantwortlich. Er habe das Buch von Baerbock nochmals untersucht und deutlich mehr problematische Übereinstimmungen mit Fremdtexten gefunden als bisher bekannt war. Als er 100 Plagiatsfragmente gefunden habe, habe er aufgehört, teilte Weber mit. Deshalb erhebe seine Analyse keinen Anspruch auf Vollständigkeit. „Abgekupfert wird im politischen Diskurs offenbar genauso dreist wie in der Wissenschaft, aber bei niemandem konnte man es bislang so werkprägend dokumentieren wie bei Annalena Baerbock“, so Weber weiter. Baerbock sei „Frau Guttenberg des politischen Sachbuchs.“ Den Aspekt des Sachbuchs hatte die grüne Kanzlerkandidatin bereits im Juli verteidigt: „Es ist keine Doktorarbeit.“ Weber betonte allerdings, dass das Baerbock-Buch nicht das einzig problematische unter den Kanzlerkandidatinnen und Kandidaten sei. Auch in den Werken von Armin Laschet* und Olaf Scholz* habe er zusätzliche auffällige Stellen entdeckt, die auf Plagiate hindeuteten. Weber hatte im Sommer in beiden Büchern bereits Plagiate aufgedeckt. In Laschets Buch habe er 17 verdächtige Stellen gefunden, die Prüfung des Scholz-Buches sei noch nicht abgeschlossen, so Weber.More Related News