
Neue russische Wolga-Limousinen sind China-Klon
n-tv
Russland will seine Automobilindustrie unabhängig von westlichen Herstellern machen. Doch der Versuch, die einstige sowjetische Marke Wolga wiederzubeleben, entpuppt sich als Herausforderung: Die Autos sind nur chinesische Modelle, die in Russland zusammengebaut werden.
Russland hat die einstige sowjetische Automarke Wolga wiederbelebt und bei einer Industriemesse drei neue Modelle des Fahrzeugs präsentiert. In den Aufbau der Serienproduktion, die noch in diesem Jahr beginnen soll, würden mehr als 60 Milliarden Rubel (gut 600 Millionen Euro) investiert, berichteten russische Medien unter Berufung auf das Unternehmen.
Die Fahrzeuge sollen demnach beim bekannten Fahrzeugbauer Gorkowski Awtomobilny Sawod (Gaz) in Nischni Nowgorod vom Band laufen, aber offiziell von der unbekannten Firma PLA (die Abkürzung steht für: Produktion von Pkw) gebaut werden. Deren Eintrag im Firmenregister ist erst wenige Tage alt.
Von der Präsentation ging ein Video mit Regierungschef Michail Mischustin viral, als dieser bemängelte, dass sogar das Lenkrad in China gefertigt worden sei. "Ich will, dass das Steuer russisch ist. Das ist doch nicht so schwer, wie die Produktion des Getriebes und andere Elemente zu lokalisieren", kritisierte er. Tatsächlich handelt es sich bei den neuen Wolgas trotz des prominent platzierten Firmenlogos von Gaz nur um die Montage von Fahrzeugen der chinesischen Automarke Changan. Einzig Frontstoßstange und Kühlergrill sind demnach eigenes Design.
