Neue Regierung kann mit sattem BIP-Wachstum planen
n-tv
Die erhoffte Erholung nach der Krise verzögert sich weiter. Danach aber kann eine neue Regierung mit dem größten Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung rechnen. Auch die Konsumenten, so die Prognose, werden kräftig zuschlagen - und das trotz weiter stark steigender Preise.
Die künftige Bundesregierung kann dem Ifo-Institut zufolge in ihrem ersten Jahr mit dem stärksten Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung rechnen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 um 5,1 Prozent wachsen, sagen die Münchner Forscher nun voraus. Bislang waren sie nur von 4,3 Prozent ausgegangen. Zugleich senkten die Ökonomen aber ihre Prognose für das laufende Jahr von 3,3 auf 2,5 Prozent, da Lieferengpässe die Industrie stark behindern.
"Die ursprünglich für den Sommer erwartete kräftige Erholung nach Corona verschiebt sich weiter", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Derzeit schrumpfe die Produktion der Industrie als Folge von Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten, während sich die Dienstleister zugleich kräftig erholten. "Die Konjunktur ist gespalten", so der Ökonom.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.