
Neue Rückschläge für Russland: Ukraine schießt Militärhubschrauber und Flugzeuge ab
Frankfurter Rundschau
Der ukrainischen Armee gelingt es offenbar weiter, Russland den Luftraum streitig zu machen. Das liegt vor allem an Waffenlieferungen aus dem Westen.
Kiew – Die Meldungen, dass Russlands* Streitkräfte zahlreiche Rückschläge im Ukraine-Konflikt* verkraften müssen, mehren sich. Zuletzt kursierten insbesondere Berichte, dass Wladimir Putins* Armee der Nachschub fehle.
Hinzu kommt offenbar eine an militärischer Stärke gewinnende Armee der Ukraine*. Die BBC berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte bisher mindestens 20 russische Flugzeuge abschießen konnten. Hinzu kommen wohl zahlreiche Militärhubschrauber. Das Verteidigungsministerium der Ukraine hatte zuvor von insgesamt 80 abgeschossenen Flugobjekten gesprochen, was als unrealistische Einschätzung gilt. Unabhängig von Propaganda-Meldungen beider Seiten zeigt sich dennoch: Der Luftraum ist umkämpft und immer mehr durch die Ukraine dominiert, interessanterweise trotz eines ehemaligen enormen Missverhältnisses: Laut Angaben des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace war die Ukraine Russland 1:3 unterlegen, als der Kreml alle verfügbaren Flugeinheiten an der Grenze zusammenzog. Mittlerweile dürfte sich das Verhältnis geändert haben, nicht zuletzt durch abgeschossene Helikopter und Flugzeuge der russischen Armee.
Grundlage des ukrainisches Militärerfolgs dürften vor allem Waffenlieferungen aus dem Westen sein. Insbesondere schultergestützte Flugabwehrraketen („Manpads“) können Hubschrauber und Flugzeuge abschießen. Laut dem BBC-Bericht kommen dabei auch sogenannte Stinger-Luft-Raketen aus den USA* zum Einsatz. Diese setzte das US-Militär vorrangig in Afghanistan* ein.
Wie viele Abwehrraketen mittlerweile insgesamt vom Westen an die Ukraine geliefert wurden, ist schwer zu beziffern. Ein US-Verteidigungsbeamter erklärte jüngst gegenüber CNN, dass es rund 17.000 Panzerabwehrraketen und 2000 Stinger-Luft-Raketen seien. Diese Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig überprüfen.
Laut Justin Bronk, Forschungsbeauftragter für Luftstreitkräfte am Royal United Services Institute in London, verfügt die Ukraine selbst jedoch ebenfalls über geeignete Kampfgeschosse. Er sagte der BBC, dass ältere Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite, welche aus der Sowjet-Zeit stammen, Russlands Flugzeuge auf eine tiefere Flughöhe zwingen könnten. Auf diese Weise kämen reichweitenschwächere Boden-Luft-Raketen zum Einsatz.