Neue Einzelheiten zu Ablauf bei Polizei-Videos zur Ahr-Flut
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Die Stabsstelle der Landesregierung für den Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe hat am Mittwoch weitere Einzelheiten zu den überraschend aufgetauchten Polizei-Videos aus der Ahr-Flutnacht genannt. Demnach übergab das Innenministerium den USB-Stick mit insgesamt sieben Videos am 19. September an den Landtag. Einen Tag später sei das Material dann den Mitgliedern des Ausschusses bekannt gemacht worden, sagte Finanzstaatssekretär Stephan Weinberg (SPD), der der Beauftragte der Landesregierung für den Untersuchungsausschuss ist.
Die Einschätzung, dass die beiden am vergangenen Freitag in dem Ausschuss gezeigten Videos vertraulich sind, stamme aus dem Innenministerium. Der Staatssekretär erklärte, er folge in der Regel der Einschätzung des jeweiligen Ministeriums. Er selbst habe die Videos erst am vergangenen Freitag in der Ausschusssitzung gesehen. Das hatte auch Innenminister Roger Lewentz (SPD) erklärt, der an diesem Tag befragt worden war. Die Öffentlichkeit war für die Zeit der Vorführung ausgesperrt worden.
Die Aufnahmen eines Polizeihubschraubers waren erst kürzlich, mehr als ein Jahr nach der Flut, bekanntgeworden. Die bislang nicht-öffentlichen Filme sollen dem Vernehmen nach bedrückende Szenen von Menschen in Not zeigen, und zwar zwischen 22.15 und 22.42 Uhr - viele der mindestens 134 Todesopfer im Ahrtal starben erst spät in der Nacht. Die Filmaufnahmen waren nach dem Einsatz des Hubschraubers auf einem USB-Stick gesichert worden.
Die Suche nach Videomaterial ging laut Weinberg auf einen entsprechenden Beschluss des Untersuchungsausschusses vom 29. August zurück. Der Beauftragte der Landesregierung berichtete weiter, eine Person aus seiner Stabsstelle habe eines der beiden Video am 20. September gesehen, drei Tage vor der Sitzung des Untersuchungsausschusses.