
Netze von Ostseefischern sollen öfter leer bleiben
n-tv
Die Deutschen essen gern Fisch. Die ein oder andere Art wird künftig aber seltener auf dem Teller landen - zumindest, wenn sie aus der Ostsee stammt. Denn dort sollen die Fangquoten laut EU-Kommission für zahlreiche Arten sinken. Die neuen Vorgaben werden auch kleine Küstenfischer treffen.
Fischer sollen nach einem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission 2025 in der Ostsee weniger Fisch fangen dürfen. Der Vorschlag sieht niedrigere Mengen für Sprotte, Lachs und Kabeljau vor, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Die Fangmenge der Sprotte etwa soll im Vorjahresvergleich um rund 42 Prozent auf etwa 117.000 Tonnen fallen. Wegen der Bedrohung der Arten schlägt die Kommission zudem vor, die erlaubten Beifänge deutlich zu kürzen. Bei Dorsch in der westlichen Ostsee soll dies um 73 Prozent geschehen, bei Hering um 50 Prozent. Erlaubt wären damit nur noch 93 Tonnen Dorsch und 394 Tonnen Hering. Beifang sind Fische, die unerwünscht ins Netz gehen und dabei häufig verenden. Auch für kleine Küstenfischer soll es im kommenden Jahr keine Ausnahmen geben. Hingegen sollen in der mittleren Ostsee Fischer mehr Hering fangen dürfen. Der Vorschlag entspricht einer Zunahme um circa 108 Prozent, vorgeschlagen sind rund 83.900 Tonnen.
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic sagte laut Mitteilung, er sei über den schlechten Zustand der Fischbestände in der Ostsee besorgt. Es werde Jahr für Jahr deutlicher, wie wichtig es sei, etwas gegen den desolaten Zustand der für die Wirtschaft wichtigen Arten zu unternehmen. Die Artenvielfalt in der Ostsee steht nach Brüsseler Angaben seit Jahren durch starke Verschmutzung und langjährige Überfischung unter Druck. Viele Bestände sind bedroht.