Netzagentur befürchtet Verdreifachung des Gaspreises
n-tv
Nach der Ausrufung der Gas-Alarmstufe rechnet der Chef der Bundesnetzagentur mit stark steigenden Preisen. Wirtschaftsminister Habeck sieht eine "Preiswelle" auf Deutschland zukommen. Selbst einen kompletten Lieferstopp über Nord Stream 1 schließt er nicht aus.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält eine Verdreifachung der Verbraucherpreise für Gas für möglich. "Wenn man es hochrechnet, kommt es sehr darauf an, wie Sie heizen, wie Ihr Gebäude gebaut ist. Aber es kann zu einer Verdreifachung der bisherigen Gasrechnung kommen", sagte Müller zu ntv. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck, der zuvor die Gas-Alarmstufe ausgerufen hatte, schließt einen solchen Preissprung nicht aus. "Das ist im Bereich des Möglichen", sagte er im "RTL Nachtjournal". "Da kommt also eine Preiswelle auf Deutschland zu, und die ist faktisch nicht mehr abzuwenden, weil die Preise ja schon aufgelaufen sind."
Seit der Drosselung der Lieferungen von russischem Gas in der vergangenen Woche ist das Preisniveau laut Bundesnetzagentur nochmals um 50 Prozent gestiegen. "Viele Gasimporteure sagen, sie würden das gerne weitergeben", sagte Müller. Doch dazu müsste die Preisanpassungsklausel aktiviert werden. Ob das passiere, hänge sehr davon ab, wie sich die Gasflüsse weiterentwickelten. "Wir wissen, dass am 11. Juli ein Wartungsfenster droht. Da wird Nord Stream 1 komplett runtergefahren, und wir wissen nicht, was danach passiert."
Habeck schließt eine komplette Einstellung der russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 nicht aus. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht", sagte er bei RTL. "Das Argument, dass dort Probleme mit Verdichterstationen sind, ist ein technisch vorgeschobenes Argument. Es handelt sich hier um eine politische Maßnahme aus Moskau. Und wer weiß schon, was die nächste politische Maßnahme ist. Also, sorgenfrei bin ich da nicht."
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