Netflix und Disney wollen sich um Millionenabgabe drücken
n-tv
Kanada fürchtet angesichts der stetig wachsenden Streamingdienste um die eigene regionale Fernsehlandschaft. Entsprechend will man zur Förderung Großkonzerne wie Disney und Netflix zur Kasse bitten. Das Unterfangen stößt auf Widerstand.
Netflix, Disney und andere US-Streaminganbieter gehen gegen die geplante Streaming-Abgabe in Kanada vor. Sie haben ein Gericht in dem Land angerufen, um das Vorhaben der Behörden zu stoppen. Diese wollen den Streamingdiensten fünf Prozent der Erlöse im Land abnehmen, um damit lokale TV-Nachrichten und andere lokale Inhalte zu unterstützen.
Der kanadische Verband der Filmindustrie kritisiert die Auflage der TV- und Telekommunikationsbehörde aus dem Juni. Die Behörde überschreite ihre Autorität und lasse die Milliarden von Dollar außer Acht, die die Unternehmen jedes Jahr in Kanada ausgäben. Der Verband vertritt unter anderem Netflix, Walt Disney, Warner Bros. Discovery und Paramount Global.
Die Behörde lehnte eine Stellungnahme ab. Die Angelegenheit sei nun vor Gericht. Im Juni hatte Behördenleiterin Vicky Eatrides gesagt, mit der Abgabe solle Befürchten entgegengewirkt werden, dass "bestimmte Arten von Inhalten wie lokale Geschichten nicht mehr produziert oder verbreitet werden". Oder sie würden kaum verfügbar sein, weil der Markt allein sie nicht finanziere.