Nervosität, Basecap und Sané-Rüffel: Der Tuchel-Watch aus der Allianz Arena
Frankfurter Rundschau
Thomas Tuchel hat sein erstes Spiel mit dem FC Bayern gewonnen. Dass es ein Spitzenspiel war und es gegen seinen Ex-Verein ging, war ihm anzumerken. Der Tuchel-Watch.
München – Es fühlte sich so an, als hätte man schon die Sekunden gezählt. Der erste Auftritt von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern wurde von vielen Seiten nahezu herbeigesehnt.
Die Trennung von Julian Nagelsmann, die Nebengeräusche aus der Mannschaft und natürlich noch die sportliche Brisanz vor dem Topspiel gegen den BVB. All das sorgte dafür, dass am Samstagabend um 18.30 Uhr alle Augen auf den neuen Bayern-Coach gerichtet waren.
„Ja, ich bin angespannt heute“, gestand Tuchel kurz vor dem Anstoß bei Sky: „Ich würde gerne reingehen und die letzten Vorbereitungen treffen. Also, ziehen wir‘s durch.“ Da half auch noch die Handshake mit Bastian Schweinsteiger.
Während Vorgänger Nagelsmann meist modische Akzente setzte und gerne mal ein auffälliges Shirt oder extravagante Sneakers trug, wählte Tuchel das klassische Trainer-Outfit. Am Samstag wurde aus dem Laufsteg wieder die Coaching Zone: Im Trainingsanzug und mit Basecap gewinnt Tuchel vielleicht in Mailand oder Paris keinen Fashion-Preis, am Ende aber womöglich ganz andere Titel.
Dass der Job beim FC Bayern aber tatsächlich eine ganz besondere Aufgabe ist, das sah man in den ersten Minuten. Denn in der Tat war Tuchel diese Nervosität in den ersten Minuten – wie auch seiner gesamten Mannschaft – anzumerken. Fast schon hektisch lief er jeden Millimeter an der Seitenlinie auf und ab. Tuchel ordnete, gestikulierte, brüllte. „Ich war sehr nervös, vielleicht hat das meine Mannschaft gespürt“, sagte der 49-Jährige nach der Partie im ZDF Sportstudio.