Neo Rauch zeigt komplettes grafisches Werk in Aschersleben
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Aschersleben ist der Ort seiner Kindheit - Neo Rauch fühlt sich der kleinen Stadt weiter tief verbunden. Dort zeigt er einen Teil seines Werkes, das neben seiner international beachteten Malerei entsteht.
Aschersleben (dpa/sa) - Der Leipziger Maler Neo Rauch ist mit seinen Gemälden international präsent - seine Grafiken aber haben ein Zuhause im kleinen Aschersleben. In der Nähe des Harzes, wo Rauch bei seinen Großeltern aufwuchs, gründete er vor zehn Jahren mit der Stadt die Grafikstiftung Neo Rauch. Der heute 62-Jährige gibt jeweils ein Exemplar seiner grafischen Editionen als Geschenk. Nun zeigt die Grafikstiftung seit Mittwoch unter dem Titel "Neo Rauch. Der Bestand Druckgrafik seit 1988" erstmals alle druckgrafischen Arbeiten des Künstlers.
Es sind rund 150 Lithographien Radierungen und Siebdrucke aus dem Konvolut der Stiftung, Neuankäufe, Leihgaben sowie bisher selten gezeigte Blätter der frühen Jahre. "Ich bin eigentlich auch kein Grafiker, ich bin Maler. Und das was Sie hier sehen, das ist Beiwerk, etwas, was neben den großen Leinwänden entsteht", sagte Rauch am Mittwoch in Aschersleben.
Es seien alle Schubladen aufgezogen worden, um die Werke zusammenzuholen, sagte Rauch. Aber auch ganz neue Grafiken finden sich in der Ausstellung. "Seit einigen Monaten spukt ein Maurer durch mein Werk, ein Maurergeselle, weiß gekleidet mit seiner Kelle ausgestattet und der baut offenbar Luftschlösser." Er habe keine Basis und müsse auf Kugeln balancieren, die irgendwo im Nichts schwebten.