
Nehmen Bisse exotischer Giftschlangen zu?
n-tv
Von den weltweit rund 3000 Schlangenarten sind über 600 giftig. In manchen Ländern steigt einer Studie zufolge die Zahl der Bissunfälle mit exotischen Schlangen. In Deutschland gab es zuletzt drei Fälle. Braucht es strengere Haltungsregeln?
In den vergangenen Wochen haben in Deutschland Bissunfälle mit exotischen Giftschlangen Aufmerksamkeit erregt - im Kreis Lippe, in Hagen und in Sehlde bei Wolfenbüttel. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass derartige Vorfälle in manchen Ländern wie Großbritannien und den USA zunehmen - offenbar weil die Haltung solcher Tiere beliebter geworden ist. Einen solchen Anstieg sehen Experten hierzulande nicht. Allerdings gibt es weder bundesweite Zahlen zur Haltung von Schlangen noch zur Zahl der Bissunfälle.
Mehr als 600 der weltweit rund 3000 Schlangenarten sind giftig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachte Schlangenbisse als eines der wichtigsten vernachlässigten Gesundheitsthemen, schreibt ein britisches Forscherteam um Pardeep Jagpal vom Nationalen Giftinformationsdienst in Birmingham im Fachblatt "Clinical Toxicology". Schätzungen zufolge sterben jährlich weltweit zwischen rund 80.000 und 140.000 Menschen an solchen Bissen, bis zu 400.000 weitere erleiden bleibende Schäden wie Sehverlust oder Amputationen von Gliedmaßen. Betroffen sind fast ausschließlich Menschen, die in Herkunftsregionen gefährlicher Giftschlangen leben, etwa in Indien.
"Die meisten medizinisch relevanten Schlangen sind in Asien, Afrika, Lateinamerika und Ozeanien beheimatet, aber die Möglichkeit, auf diese Arten zu treffen, wird nicht mehr durch die Geografie beschränkt", schreibt das Team um Jagpal. Gerade in Großbritannien und den USA würden Schlangen als Haustiere immer beliebter; sie seien in beiden Ländern etwa in jedem 125. Haushalt anzutreffen.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.