
NBA: Ein starkes Signal
Frankfurter Rundschau
Die Impfdebatte in der NBA schwelt weiter. Wenige Tage vor dem Liga-Start haben die Brooklyn Nets nun Impfverweigerer Kyrie Irving vom Training ausgeschlossen
Es ist ein Paukenschlag, einer der gehört wird und womöglich Nachhall findet. Es ist eine Entscheidung, die verantwortungsvoll, auch mutig ist und Respekt verdient. Denn es ist ja nicht irgendwer, den die NBA nicht mehr mitspielen lässt, es ist Kyrie Irving von den Brooklyn Nets. Der 29 Jahre alte Spielmacher gilt auf dem Basketball-Parkett als einer der weltbesten Spieler, seine Spezialität, selbst schwierigste Würfe aus schier aussichtslosen Situationen in den Korb zu platzieren, ist legendär. Sieben Mal ist er ins Allstar-Team gewählt worden. Doch weil sich der US-Profi weigert, sich impfen zu lassen, ist er außen vor. Zurecht.
Wie in vielen US-Bundesstaaten, verbietet es auch jener in New York, ungeimpften Sportlern weder an Spielen noch am Training teilzunehmen, zudem müssen sie großen Abstand zu den Teamkollegen halten. Und Ungeimpfte verlieren richtig viel Geld. Superstar Irving kassiert etwa 380 000 Dollar pro Spiel, bei 41 Heimspielen wären das etwa 15 Millionen Dollar. Da lässt sich einer seine unsoziale, unverantwortliche Entscheidung eine schöne Stange Geld kosten. In der NBA sind etwa 90 Prozent der Profis geimpft, selbst Impfskeptiker wie LeBron James hat sich für den Stich aus guten Gründen entschieden. Bei den Frauen sind es gar 95 Prozent.
Auch die National Football-League fährt einen harten Kurs, auch dort gilt: Ohne Impfung kein Spiel. Wegen eines „ungeklärten Impfstatus“ haben die New England Patriots ihren Quarterback Cam Newton entlassen, kein Mitläufer, sondern einer, der Erfolg garantiert. Ohnehin nehmen die Patriots das Thema Covid sehr ernst, der Besitzer hat 2020 1,7 Millionen Masken aus China geordert und das Stadion als Impfzentrum zur Verfügung gestellt.