Naturschutzprojekt für Pflanzen und Tiere in Thüringen
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Viele lichtliebende Pflanzen und Tiere in den Wäldern sind inzwischen stark gefährdet und streng geschützt. In Thüringen wird jetzt ihr Lebensraum in den Blick genommen.
Uhlstädt (dpa/th) - Sie lieben lichte Wälder und sind nur noch selten anzutreffen: Für Arten, wie die wild wachsende Orchidee Gelber Frauenschuh und der Hirschkäfer sollen jetzt in Thüringen mit einem neuen Naturschutzprojekt bessere Bedingungen geschaffen werden. Dazu werden in den kommenden sechs Jahren an mehreren Standorten im Freistaat wie in der Rhön, dem Werratal, in Ostthüringen und dem Thüringer Wald auf mehr als 40 Hektar neuartige Waldnutzungskonzepte entwickelt, erprobt und umgesetzt, wie das Umweltministerium zum Start des Projektes am Freitag mitteilte.
Je nach Zustand werden Flächen entbuscht, gezielt Werthölzer angepflanzt und Waldweiden geschaffen. Dazu gehöre beispielsweise auch die Einbringung von Totholz für den Hirschkäfer oder von Schlehen als Habitatpflanze für den Heckenwollafter, einer Schmetterlingsart, die lichte Wälder und Heckenlandschaften besiedelt.
Für das Vorhaben stehen den Angaben nach rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 85 Prozent der Mittel kommen vom Bund, das Land steuert knapp 330.000 Euro bei. "Die lichtliebenden Tiere und Pflanzen in unseren Wäldern brauchen viel Unterstützung", betonte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm. Darum sei es wichtig, dass bei den vorgesehenen Maßnahmen die Kräfte aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft, Unternehmen, der Bevölkerung und der Wissenschaft gebündelt würden. Das Projekt für gefährdete Arten lichter Wälder sei ein wichtiger Beitrag, um dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.