Naturschützer: Neue Betriebe lieber in anderen Bundesländer
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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Landesnaturschutzverband hat im Kampf gegen einen zu hohen Flächenverbrauch im Südwesten einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht. Verbandschef Gerhard Bronner sagte der Deutschen Presse-Agentur, wenn bestimmte Betriebe in anderen Bundesländern, wo mehr Platz sei, angesiedelt würden, könnte das den Flächenverbrauch hierzulande eindämmen. Wörtlich sagte er: "Eigentlich müsste man bei neuen Betrieben, die keinen regionalen Markt bedienen, sagen, was hat der in Baden-Württemberg zu suchen." In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Sachsen seien Ansiedlungen wegen riesiger leerer Gewerbeflächen sinnvoller.
Von der grün-schwarzen Regierung forderte Bronner mehr Einsatz im Kampf gegen Flächenfraß. "Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg ist viel zu hoch." Er sei gespannt, wie das Land die Umwandlung von landwirtschaftlichen und naturbelassenen Flächen etwa in Wohn- oder Gewerbeflächen reduzieren wolle. Im Koalitionsvertrag ist ein Flächenverbrauch von durchschnittlich 2,5 Hektar pro Tag angegeben - bis 2035 soll es die sogenannte Netto-Null geben. Das Problem sei nur: "Viele Kommunen planen in ihren Regionalplänen mit dem doppelten oder dreifachen Bedarf", erklärte Bronner. Das neue Bauministerium müsse hier "die Bremse reinhauen", um das Ziel zu erreichen.
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