Naturkatastrophen trüben der Allianz den Sommer
n-tv
Mit weiteren Zuflüssen und einem besseren Anlageergebnis beim Vermögensverwalter kann Europas größter Versicherer die gestiegenen Kosten durch schwere Unwetter ausgleichen. Zudem kann die Allianz teils höhere Preise durchsetzen. Damit übertrifft der Gewinn am Ende des Sommers die Erwartungen.
Kostspielige Naturkatastrophen verderben der Allianz den Sommer. Das operative Ergebnis sank im abgelaufenen Vierteljahr auf Jahressicht um fast 15 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote sei durch Naturkatastrophen in Höhe von 7,3 Punkten beeinflusst worden, das sei der höchste Wert seit einem Jahrzehnt, teilte das Unternehmen mit. Vor allem in Bayern hatten Unwetter mit Sturm und Hagel im August schwere Schäden angerichtet, in vielen Ländern im Alpenraum kam es zu Überschwemmungen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Europas größter Versicherer.
Allerdings fällt der Gewinnrückgang nicht so stark aus wie Analysten erwartet hatten: Der bereinigte Periodenüberschuss der Anteilseigner sank um fast 30 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, während Analysten knapp zwei Milliarden Euro prognostiziert hatten. Ein höheres Anlageergebnis habe die Zusatzkosten wegen der höheren Schäden teilweise ausgeglichen, erklärte die Allianz dazu.
Das Geschäftsvolumen stieg um 4,5 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung spielten dabei höhere Preise und Volumina eine Rolle, im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen kamen hohe Einmalbeiträge in den USA dazu.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.