
NATO wappnet sich gegen russischen Atomschlag
n-tv
Für den Fall, dass der russische Präsident im Krieg gegen die Ukraine Atomwaffen einsetzt, verabreden die NATO-Mitglieder in Geheimverhandlungen mögliche Gegenschläge. Welche das sein werden, lässt Generalsekretär Stoltenberg offen. Auch das gehört zur Abschreckung.
Die NATO-Staaten bereiten sich auf das Schreckensszenario eines russischen Atomwaffenangriffs gegen die Ukraine vor. Die Verteidigungsminister von 29 der 30 Bündnisstaaten berieten bei einem als geheim eingestuften Treffen der sogenannten Nuklearen Planungsgruppe über die jüngsten Entwicklungen und Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin. Im Raum stand dabei unter anderem die Frage, was ein russischer Atomwaffeneinsatz in der Ukraine für das Bündnis bedeuten würde und wie die nukleare Abschreckung der NATO angesichts der aktuellen russischen Drohungen maximiert werden kann.
"Es ist ganz wichtig, dass wir die Drohungen, die seitens Russlands ausgestoßen werden, dass wir die sehr wohl ernst nehmen und dass wir uns eben auch darauf entsprechend einstellen", erklärte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht am Rande des Treffens. Man tausche sich innerhalb der NATO aus und überlege, wie man darauf reagiere.
Zu Details des Treffens gab es von den Teilnehmern keine konkreten Angaben. "Ich bitte um Verständnis, dass wir solche Abstimmungen eben auch in internen, in geheimen Gremien machen", erklärte die SPD-Politikerin. Sie könne aber sagen, dass man vorbereitet sei. Beteiligt an den Beratungen waren mit Ausnahme von Frankreich alle NATO-Staaten. Die derzeit einzige Atommacht unter den EU-Ländern setzt seit Jahrzehnten auf das Prinzip der "nuklearen Unabhängigkeit" und ist deswegen nicht Mitglied der Nuklearen Planungsgruppe.
