NATO visiert langfristige Stärkung der Ostflanke an
n-tv
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die NATO wachgerüttelt. Generalsekretär Stoltenberg erwartet eine Diskussion über die langfristige Stärkung der Ostflanke mit mehr Streitkräften, Luft- und Raketenabwehr sowie einer höheren Taktung an Militäreinsätzen.
In der NATO wird nach Russlands Angriff auf die Ukraine eine signifikante und dauerhafte Verstärkung der Ostflanke erwogen. Bei einem Verteidigungsministertreffen an diesem Mittwoch solle eine Diskussion über die längerfristige Stärkung der Sicherheit in allen Bereichen begonnen werden, erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg im Vorfeld in Brüssel. Dazu könne gehören, substanziell mehr Streitkräfte im östlichen Teil der Allianz zu stationieren und dort mehr Ausrüstung vorzuhalten. Zudem werde man deutlich mehr Luft- und Marineeinsätze, eine Stärkung der Luft- und Raketenabwehr sowie zusätzliche und größere Übungen in Erwägung ziehen.
"Ich erwarte, dass wir die militärischen Befehlshaber der NATO damit beauftragen werden, Optionen für unseren Gipfel in Madrid im Juni zu entwickeln", ergänzte Stoltenberg zu den bevorstehenden Beratungen der Verteidigungsminister.
Die Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten hatten Russlands Angriff auf die Ukraine bereits kurz nach dem Beginn als die "seit Jahrzehnten schwerwiegendste Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit" bezeichnet. Zugleich hieß es damals: "Angesichts des Vorgehens Russlands werden wir alle notwendigen Konsequenzen hinsichtlich des Abschreckungs- und Verteidigungsdispositivs der NATO ziehen."