
NATO verdoppelt Gefechtseinheiten an Ostflanke
n-tv
Das Militärbündnis reagiert mit Aufrüstung auf den russischen Angriffskrieg und schickt zusätzliche Truppen in den Osten. Dies könnte nur der erste Schritt sein, betont Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Zudem soll die Ukraine für einen möglichen Angriff mit Massenvernichtungswaffen besser ausgerüstet werden.
Die NATO verstärkt ihre Ostflanke zur Abschreckung Russlands mit vier weiteren Gefechtsverbänden. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitteilte, sind als Standorte für die sogenannten Battlegroups die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien vorgesehen. Somit würde sich die Zahl der Gefechtseinheiten im Osten verdoppeln. Stoltenberg äußerte sich vor dem Sondertreffen der westlichen Allianz, zu dem am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Mitgliedsländer in Brüssel erwartet werden. Der Gipfel findet auf den Tag genau einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine statt.
Bislang hat die Nato nur in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen dauerhaft multinationale Verbände stationiert. Normalerweise sind sie etwa 1000 Soldaten stark. Die Ausweitung der Präsenz bedeutet, dass künftig von der Ostsee im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden Nato-Truppen präsent sein werden. Zuletzt waren zur Verstärkung der Ostflanke bereits Kräfte der schnellen Nato-Einsatztruppe NRF in das ukrainische Nachbarland Rumänien verlegt worden.
Deutschland leitet den bestehenden Nato-Verband in Litauen. Das Bundesverteidigungsministerium hatte zuvor eine Verstärkung angekündigt. Die Zahl der Bundeswehr-Soldaten könnte laut Medienberichten von derzeit gut 900 auf mehr als 1000 aufgestockt werden.