
Nationaltorhüter hat kein Verständnis für Kollegen
n-tv
Vor der Handball-WM geht es fast weniger ums Sportliche als um die Sportler selbst. Die Kritik ist groß, weil einige Auswahlspieler nicht dabei sein wollen. Das ärgert auch den Bundestrainer und den Torhüter. Letzterer freut sich aber auf ein zu "100 Prozent" überzeugtes Team.
Handball-Nationaltorhüter Andreas Wolff hat für die wiederholt auftretenden Absagen im deutschen Team vor Großereignissen wenig Verständnis. "Diese individuelle Entscheidung muss jeder Spieler allein tragen. Er muss dann aber auch damit d'accord sein, dass die Mannschaft nicht auf ihn zählen kann", sagte Wolff der "Welt am Sonntag".
Er finde es "unglaublich schade, wenn vielversprechende, starke Spieler ihre Teilnahme im Vorfeld absagen. Deswegen standen die vergangenen Turniere unter keinem guten Stern für die Mannschaft", führte der 31-Jährige aus. Er denke allerdings, "dass es grundsätzlich besser ist, einen Spieler dabei zu haben, der zu 100 Prozent von der Sache überzeugt ist, als jemanden, der nur mit 98 Prozent Lust zu einem Turnier anreist". Er selbst versuche stets "alles, um bestmöglich bei diesen Turnieren zu spielen. Dass andere Spieler es anders sehen, ist ihre Entscheidung".
Auch Nationaltrainer Alfred Gislason attestierte dem deutschen Handball in Bezug auf seine Nationalmannschaft zuletzt ein punktuelles Einstellungsproblem. "Ja, schon ein bisschen. Ich weiß nicht, woran es liegt", antwortete Gislason auf eine entsprechende Frage. Angesichts der kurzen Verschnaufpausen habe er Verständnis für Spieler, "die schon sehr lange Bundesliga spielen", so Gislason: "Nur: Es gibt auch viele, viele Spieler - gerade die Skandinavier, die Schweden, Dänen, Norweger und Isländer - die schon in jungen Jahren in die Bundesliga gekommen und genauso lange dabei sind wie die deutschen Spieler. Und keiner von ihnen sagt, er will nicht zur Nationalmannschaft. Deutsche Spieler machen das. Deswegen ist es teilweise schon schwer nachzuvollziehen, dass der ein oder andere deutsche Spieler nicht zur Verfügung steht. Das enttäuscht mich."

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.