Naomi Osaka und die Depressionen: der tägliche Kampf
DW
Sie lächelt selten - ihre Gegnerinnen legen das als mentale Stärke von Naomi Osaka aus. Nun lässt sie die Welt wissen, wie es wirklich um sie steht. Eine der weltbesten Tennisspielerinnen leidet an Depressionen.
Eigentlich ist es ein viel zu schöner Tag, um über Traurigkeit zu reden. Traurigkeit - das ist schon ein zu schönes Wort für diesen Zustand, wo man keine Kraft hat, überhaupt aufzustehen. Aber hier in Paris? Die Sonne strahlt über der umgebauten Anlage von Roland-Garros, alles ist frühlingsfrisch am Bois de Boulogne - und von den Plätzen hört man den Sound der Bälle und der Spieler. Und den Jubel der Zuschauer, die hier wieder zugelassen sind. The show goes on. Aber - auch an diesem schönen Tag gibt es in Paris auf den Wegen zwischen den Plätzen fast nur ein Thema: den Rückzug der japanischen Spielerin Naomi Osaka und ihr Bekenntnis, seit Jahren an Depressionen zu leiden. Ein Anruf in Paris bei Daria Abramowicz, sie geht an ihr Mobiltelefon, obwohl sie eben noch ein Match verfolgt hat. Die Psychologin aus Warschau ist gut vernetzt im Profitennis, betreut Spielerinnen und ist bei allen großen Turnieren bekannt. "Das ist eine mutige Entscheidung, die Respekt verdient", sagt Abramowicz zur Erklärung Osakas. Und klar: Was man "high performance tennis" nenne, fordere auch seinen Tribut im psychologischen Bereich, erklärt die Sportpsychologin.More Related News