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Nansen-Flüchtlingspreis geht in den Jemen
DW
Die höchste Auszeichnung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR geht in diesem Jahr an eine humanitäre Organisation im Konfliktland Jemen. Das Hilfswerk Dschihl Albena stehe für Menschlichkeit, Mitgefühl und Hingabe.
Die rund 400 Mitarbeiter und Freiwilligen der 2017 gegründeten Organisation Dschihl Albena hätten im Jemen Zehntausenden von Binnenflüchtlingen und Bedürftigen geholfen, sie bauten Unterkünfte und Schulen, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in Genf. Die Organisation unterstütze außerdem vertriebene Frauen dabei, sich selbst zu versorgen. Die Arbeit von Dschihl Albena sei ein Beispiel für Menschlichkeit, Mitgefühl und Hingabe.
Der Gründer der Hilfsorganisation, Amin Dschubran, wurde selbst durch Kämpfe vertrieben und beinahe getötet. Dschihl Albena hat ihren Sitz in der Hafenstadt Hudeida am Roten Meer. Die Übergabe des Preises erfolgt laut UNHCR am 4. Oktober in einer virtuellen Zeremonie. In dem bitterarmen Bürgerkriegsland irren den Angaben nach rund vier Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge umher. Dennoch würden der Konflikt und das damit verbundene menschliche Leid oft ignoriert, heißt es in der Begründung des UNHCR für die Preisvergabe. Laut UN sind zwei Drittel der jemenitischen Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.