Namensdebatte bei Gymnasium: Ministerium entscheidet
n-tv
Erst 2013 hat sich das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach so benannt, nun will es den Namen des Autors wieder loswerden. Die Argumente sorgen für viel Kritik. Nun entscheidet das Ministerium.
Pullach im Isartal (dpa/lby) - Seit Wochen sorgt der Wunsch des Otfried-Preußler-Gymnasiums in Pullach im Isartal für heftige Debatten, den Namen des berühmten Autors wieder abzulegen. Nun ist das Kultusministerium am Zug. Der Antrag auf Umbenennung werde zurzeit geprüft, teilte eine Sprecherin mit. "Dabei wird im pflichtgemäßen Ermessen sowie mit der gebotenen Sensibilität mit Bezug auf den konkreten Einzelfall entschieden. Mit einer Entscheidung ist in den nächsten Wochen zu rechnen." Geht der Antrag durch, dürfte die Schule also als Staatliches Gymnasium Pullach i. lsartal ins nächste Schuljahr starten - den Namen trug die Schule bis vor gut zehn Jahren.
Die Pläne zur Umbenennung hatten nicht zuletzt in den Medien hohe Wellen geschlagen. Als einen Grund nannte die Schulleitung Preußlers frühe Zeit als Soldat sowie sein Frühwerk "Erntelager Geyer", das um 1940 und 1942 entstand und in dem er das Leben in der Hitlerjugend beschönigt. Zudem gebe es keinen Bezug Preußlers zu Pullach, hieß es weiter. Ministerin Anna Stolz (Freie Wähler) hatte Ende Februar angekündigt, wenn der Antrag eingehe, "werde ich das prüfen mit der nötigen Sensibilität".
Der zuständige Zweckverband hatte vor zwei Wochen den Umbenennungs-Wunsch der Schule unterstützt und damit den Weg für den Antrag beim Ministerium frei gemacht. Gegenstand der Prüfung seien hier einerseits formale Kriterien, erläuterte die Ministeriumssprecherin. Zudem würden inhaltlich unter anderem das Votum der Schulgemeinschaft und die Gründe für diese Entscheidung berücksichtigt.