Nagelsmanns Rauswurf hat zwei große Verlierer
n-tv
Der FC Bayern München entlässt mit Julian Nagelsmann jenen Trainer, der bis vor Kurzem noch als große Hoffnung für die Zukunft gehandelt wurde. Während das alles an den jungen Jupp Heynckes erinnert, sitzt der Verlierer dieser Geschichte nicht auf der Trainerbank.
Julian Nagelsmann kam 2021, um den FC Bayern München über Jahre hinaus zu prägen. Nun, nicht mal zwei Jahre später, wird er ihn wieder verlassen müssen. Vor dem Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund, die aktuell mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle der Bundesliga anführen, haben sich die Münchner überraschend dazu entschieden, jenen Mann freizustellen, den sie bis vor Kurzem noch in jedem Interview verteidigt haben. Die sportliche Situation dürfte nur ein kleiner Grund für den Sinneswandel sein.
Aus verschiedenen Medienberichten geht hervor, dass auch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Genervt habe Nagelsmann den einen oder anderen Spieler - mit seiner Art, aber auch mit taktischen Themen. Er habe die Kabine verloren, heißt es. Verloren hat in dieser Geschichte neben dem von seinen Aufgaben entbundenen Cheftrainer auch jemand anderes: Hasan Salihamidžić.
All das Lob, das er in den vergangenen Monaten erhielt, könnte jetzt wieder zerbröckeln. Jung, entwicklungsfähig, begabt - Nagelsmann galt zunächst als Königstransfer und als endgültiger Schritt in eine neue Zeitrechnung für den FC Bayern. Noch mehr wurde Salihamidžić aber für die Transfers gelobt, die er gemeinsam mit seinem Team in den vergangenen Jahren bewerkstelligt hat. Doch wie viel von dieser Euphorie ist im März 2023 noch übrig?
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