Nagelsmann stellt die Bayern infrage
RTL
Trainer Julian Nagelsmann ist nach der Bayern-Pleite in Mainz bedient - und fordert jetzt Veränderungen.
Ungemütliche Tage beim deutschen Branchenprimus FC Bayern: Zwar ist die zehnte Meisterschaft in Serie im Sack, doch nach der dicken 1:3-Blamage in Mainz (oben im Video eine Mini-Einordnung unseres Experten) folgt die Katerstimmung. Trainer Julian Nagelsmann ist mächtig bedient - und fordert Veränderungen für eine erfolgreiche Zukunft.
Nagelsmann konnte und wollte nicht an sich halten. Doch mit einer verbalen Watsch'n für seine Spieler hielt sich der gefrustete Trainer des FC Bayern nicht allzu lange auf - tatsächlich stellte er den deutschen Rekordmeister in Gänze infrage.
Es gehe nicht nur um die Mannschaft, betonte Nagelsmann, es gehe um mehr. "Wenn eine Unternehmung über Jahrzehnte sehr erfolgreich ist, dann ist irgendwann immer Zeit, ein bisschen etwas zu verändern", sagte er - und er sagte es nicht zum ersten Mal. Schon nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Villarreal hatte er an den bisherigen Überzeugungen des Vereins gerüttelt.
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An seinen Stars schien Nagelsmann zu verzweifeln. Die Abreibung durch starke Mainzer schlug ihm erkennbar aufs Gemüt. Eine derart erschreckende Leistung sei nach dem gesicherten zehnten Titel in Folge zwar "ein Stück weit menschlich", meinte er, aber trotzdem "tragen wir noch das Logo auf der Brust. Das funktioniert einfach nicht".
Doch damit nicht genug. Wenn es so wirke, "als müssten wir irgendeinen Dienst abhalten, dann ist das ein Punkt, an dem wir etwas verändern müssen", sagte Nagelsmann und betonte: "Und da sind wir gerade."
Jedes DAX-Unternehmen, das zu den erfolgreichsten gehören wolle, kenne dieses Phänomen. Er sei kein Mahner, versicherte Nagelsmann, "ich will ja auch nur, dass wir den Weg erfolgreich weitergehen. Du darfst den Punkt nicht verpassen." Den Moment für Neues.
An der Säbener Straße stehen wichtige Entscheidungen an - weit über die kommende Saison hinaus. "Wenn du sieben Titel in einem Jahr holst und zehnmal Meister wirst, ist irgendwann immer der Break-even, wo du sagst: 'Wir müssen jetzt was anders machen'", betonte Nagelsmann.