Nagelsmann lobt und tadelt Groß-artiges DFB-Team
n-tv
Na klar, die Laune war bestens bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die neue Mission, Weltmeister 2026 werden, mit einem 5:0-Sieg gegen Ungarn zu beginnen, das ist mehr als ordentlich. Das fand auch der Bundestrainer, aber er übte auch Kritik.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ging auf eine lange Ehrenrunde. Und sie ließ sich Zeit. Es war ja auch warm in Düsseldorf und die Dusche konnte warten. So schlenderten sie von einer Tribüne zur nächsten, hatten reichlich Spaß dabei und genossen den Applaus der Fans, die einfach nicht gehen wollten. Sie hatten, so sangen sie ja, so etwas Schönes "lange nicht gesehen". Das mag nicht ganz stimmen, schließlich ist die EM im eigenen Land ja gerade einmal ein paar Wochen her und da waren die Anhänger ja tüchtig mitgerissen worden.
Aber eine Sache stimmte tatsächlich. So hoch wie nun gegen Ungarn, zum Auftakt der Nations League, hatte das DFB-Team unter der Regie von Julian Nagelsmann noch nie gewonnen, 5:0 stand es am Ende. Und es hätte noch ein bisschen deutlicher ausfallen können. So viele Topchancen blieben noch ungenutzt. Kai Havertz etwa knallte den Ball zweimal an die Latte. Er und seine Kollegen nahmen in anderen Szenen nicht exakt Maß. Egal, konnte man verschmerzen. Zumindest wenn man Fan dieser neuen Mannschaft war, die so viel Lust weckte.
Der Bundestrainer war zwar auch mitgerissen worden von der Spielfreude seines Teams, aber er hat eine große Mission. Er will Weltmeister werden. Diese Aufgabe geht der Ehrgeizling mit voller Konzentration an. Und bevor sich wieder einmal der Schlendrian einschleicht, den man ja so schwer wieder ausgetrieben bekommt, spricht er die Dinge lieber direkt an: "Am Anfang war es ein bisschen zu schlampig, zu wenig Kontrolle im Passspiel." 20 Minuten vergingen, in denen Ungarn überlegen war, aber nie brandgefährlich wurde. Dann organisierte sich das DFB-Team einen fast perfekten Konter, den Niclas Füllkrug nicht krönen konnte. Das Spiel war aber gedreht, ohne dass sich das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt oder aber zur Halbzeit ausdrückte, da stand es "nur" 1:0.
Profifußball und Politik schauen mit großer Spannung nach Karlsruhe: In dem seit zehn Jahren andauernden Streit um Polizeikosten bei Bundesligaspielen will das Bundesverfassungsgericht am Dienstag um 10 Uhr das Urteil über die Verfassungsbeschwerde der Deutschen Fußball-Liga verkünden. Die DFL wehrt sich gegen die Regelung Bremens, das die Kosten für den zusätzlichen Polizeiaufwand bei sogenannten Hochrisikospielen an die Liga weiterreicht.