Nachhaltiges Fischen bis 2025: Wo steht Indonesien heute?
DW
Bis 2025 will Indonesien - zweitgrößte Fischereination der Welt - nur noch nachhaltig fischen. Doch Subventionen, fehlende Überwachung und die Bedeutung des Fischens für die Bevölkerung machen das schwierig.
Die Entscheidung der indonesischen Regierung, den Fischfang künftig nachhaltig zu gestalten, war Anfang 2021 eine gute Nachricht für Arifsyah Nasution. Der Leiter der Ozeankampagne Südostasien bei Greenpeace setzt sich seit Jahren für die Meere ein, weil immer mehr Fischbestände vor der Küste Indonesiens gefährdet sind. Doch er ist skeptisch, dass sich die Situation bis 2025 grundlegend ändert.
Mit mehr als sieben Millionen Tonnen Fang jährlich ist Indonesien die zweitgrößte Fischereination nach China. Der größte Teil davon wird im Inland verzehrt. Die 270 Millionen Indonesier essen mehr als dreimal so viel Fisch und Meeresfrüchte wie der globale Durchschnitt.
Das hat weitreichende Konsequenzen: Die meisten Fischbestände in Indonesien sind bereits vollständig ausgeschöpft oder sogar überfischt. Laut Fischereiministerium in Jakarta fischen 90 Prozent der indonesischen Boote in Gebieten, die bereits überfischt und mit Booten überlaufen sind.
In indonesischen Gewässern leben 37% der weltweit in Meeren vorkommenden Arten. Doch viele davon sind durch den Fischfang gefährdet. So sind etwa Garnelen bereits in mehr als zwei Drittel der indonesischen Fischereigebiete überfischt, sie kommen also immer weniger vor. In den anderen Regionen ist ihre Fangmenge bereits vollständig ausgeschöpft.
Der Rückgang der Bestände ist alarmierend. Doch das Problem sei nicht so einfach zu lösen, denn oft steht der wirtschaftliche Aspekt, die Verkaufsmenge, im Vordergrund. Doch "es geht nicht um die Nachfrage des Weltmarkts, sondern um das Überleben der indonesischen Bevölkerung” betont Nasution.