Nach Wagner-Revolte: General Surowikin offenbar wieder aufgetaucht
Frankfurter Rundschau
Lange Zeit galt der als „General Armageddon“ bekannte Kommandeur als verschollen. Jetzt gibt es ein neues Foto von ihm.
Moskau – Nach der Revolte der Wagner-Söldner im Juni war der russische General Sergej Surowikin in Ungnade gefallen. Seither wurde er in der Öffentlichkeit nicht gesehen. Jetzt soll Surowkin wieder aufgetaucht sein. „General Sergej Surowikin ist frei. Lebendig, gesund, zu Hause, bei seiner Familie, in Moskau. Das Foto wurde heute aufgenommen“, schrieb Xenia Sobtschak, eine russische Journalistin und Tochter von Wladimir Putins ehemaligem Chef, auf Telegram.
Das Foto, das nicht von unabhängiger Stelle bestätigt wurde, zeigt einen Mann mit Sonnenbrille und Mütze, der neben einer Frau geht, die Surowikins Frau sein soll. Nach einem Bericht der New York Times unter Berufung auf Regierungskreise soll der russische General freigelassen worden sein. Allerdings sei nicht klar, ob Surowkin in seiner Bewegungsfreiheit in Russland eingeschränkt worden sei.
Surowikin wurde zuletzt am Tag der Meuterei der Wagner-Gruppe in der Öffentlichkeit gesehen. Dort appellierte er an die Söldner, ihre Rebellion zu beenden. Inzwischen bestätigte auch der russische Journalist Alexej Venediktow, dass Surowikin in Freiheit sei. „General Surowikin ist zu Hause bei seiner Familie. Er ist beurlaubt und steht dem Verteidigungsministerium zur Verfügung“, schreibt der Journalist auf Telegram.
Surowikin hat Berühmtheit bei seinem Einsatz in Syrien erlangt. Für seine brutale Vorgehensweise bekam er dort den Spitznamen „General Armageddon“. Anschließend war er kurzfristig für die russischen Truppen in der Ukraine zuständig. Im Juli wurde er von seinem Kommando der russischen Luftstreitkräfte entbunden. Das war die bislang wichtigste Entlassung eines Militärkommandeurs nach der gescheiterten Meuterei von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin im Juni.
Das gute Verhältnis zu Prigoschin hatte die Frage aufgeworfen, ob Surowikin die Meuterei der Wagner-Truppen unterstützt oder zumindest vorher von dem Aufbegehren gewusst hatte. Damals hatten Prigoschins Truppen kurzzeitig die Kontrollen über die Stadt Rostow übernommen und waren auf dem Vormarsch auf Moskau.