Nach Taliban-Machtübernahme: Chirurg sammelt Spenden für Afghanistan in Zusammenarbeit mit Unicef
Frankfurter Rundschau
Der afghanische Chirurg, Dr. Omar Haroon, betreibt in Zürich eine renommierte Praxis für ästhetische Chirurgie. Doch als seine Heimat in Taliban-Hände fällt, weiß er, dass er aktiv werden muss.
Schweiz/Afghanistan - Die Machtübernahme der extrem-islamistischen Taliban im August 2021 löste weltweite Erschütterung aus. Die Bilder ihrer Schreckensherrschaft zeigen, dass die Umstände im Land kritisch sind. Dr. Omar Haroon kommt aus Afghanistan und weiß, wie es sich anfühlt, in Armut und Unsicherheit aufzuwachsen. Der in der Schweiz ansässige Schönheitschirurg kam als Sohn einer afghanischen Flüchtlingsfamilie nach Deutschland und musste lange Zeit nur mit dem Nötigsten auskommen. Genau deshalb will er seinen Landsleuten mit Hilfe von Spenden etwas zurückgeben.
Omar Haroon lebt ein ganz anderes Leben als früher. Zusammen mit seinem Praxispartner Dr. Christian Niehus betreibt er die renommierte „Praxis am Zeltweg“ für ästhetische Chirurgie im Zentrum von Zürich. Dort verjüngt er seine Patient:innen mit operativen und nicht-operativen Eingriffen. Doch aktuell beschäftigen den 36-Jährigen die Bilder der Taliban-Schreckensherrschaft in Afghanistan. „Es war das erste Mal, dass ich so eine starke Bindung zu meinem Land spürte“, sagt Haroon.
Kurz vor seinem Geburtstag kam ihm dann eine besondere Idee: Der Chirurg wünschte sich von Freunden und der Familie keine Geschenke, sondern Spenden für die Menschen in Afghanistan. Aus der zuerst kleinen Aktion wurde ein immer größer werdendes Projekt. Inzwischen arbeitet er mit der Unicef Schweiz zusammen und plant weitere Projekte.