Nach Pfingst-Chaos wegen 9-Euro-Ticket - was plant die Bahn?
RTL
Wer zu Pfingsten mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs war, brauchte starke Nerven. Was wird die Bahn gegen das Billigticket-Chaos unternehmen?
Gedränge auf Bahnsteigen, Verspätungen, geräumte Züge: Wer zu Pfingsten mit dem 9-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs war, brauchte Zeit und starke Nerven – und musste manchmal doch tiefer in die Tasche greifen als geplant. Fragt sich also: Was wird die Bahn gegen das Billigticket-Chaos unternehmen?
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Reisende berichteten am langen Pfingstwochenende von teils völlig überfüllten Zügen, aus denen einige Fahrgäste wieder aussteigen mussten. Auch konnten Fahrräder teils nicht mitgenommen werden. Manche Reisende wichen freiwillig auf die teureren ICs aus.
In Stendal in Sachsen-Anhalt wurden Bundespolizisten am Samstag zu einem überfüllten Regionalexpress Richtung Norden gerufen. Der Zug sei um mehr als 200 Prozent ausgelastet gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Triebfahrzeugführer habe um Hilfe gebeten, da Reisende nicht bereit gewesen seien, den Zug zu verlassen, schilderte ein Sprecher der Bundespolizei.
Der Fahrgastverband Pro Bahn sprach von einem Chaos, das vorhersehbar gewesen und Folge eines politischen Angebots sei, ohne dafür über die nötigen Kapazitäten im Bahnverkehr zu verfügen.
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"Natürlich ist es wie erwartet vor allem auf den touristischen Hauptrouten punktuell zu Belastungsspitzen gekommen", sagt Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender DB Regio in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Für die steigende Zahl von Fahrgästen seien seit dem 1. Juni 50 zusätzliche Züge der DB Regio im Einsatz, mit rund 250 zusätzlichen Fahrten.
Während der Sommermonate sei zudem eine Verstärkung des DB-Personals in Zügen und Bahnhöfen vorgesehen, um Ein- und Ausstiege besser zu koordinieren und Reisende besser zu unterstützen, heißt es in der Pressemitteilung weiterhin. Insgesamt sollen etwa viermal so viele Service- und Sicherheitskräfte zum Einsatz kommen, wie in einem normalen Sommer.