Nach neun Minuten waren die Golddiebe weg
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Nach dem Diebstahl eines wertvollen Goldschatzes aus dem Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching prüft die Polizei einen Zusammenhang mit den spektakulären Kunstdiebstählen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden und dem Berliner Bode-Museum. Vor Ort ist die Trauer groß.
Es war eine Sache von nur neun Minuten: Um 1.26 wurde eine äußere Fluchttüre am Kelten und Römer Museum in Manching aufgehebelt, um 1.35 Uhr war der Einbruch in der Nacht zum Dienstag schon wieder vorbei. Am Tag danach trauert Rupert Gebhard, Leitender Sammlungsdirektor der Archäologischen Staatssammlung, um die kostbarsten Schätze des Museums: 483 Münzen und ein Gold-Gusskuchen. Der Diebstahl hat Spuren hinterlassen - im Museum und bei dem Archäologen. "Es fühlt sich wie der Verlust eines alten Freundes oder einer alten Freundin an", sagt Gebhard.
Am Ausstellungsort der historischen Schätze zeugen unzählige Glassplitter auf dem Museumsboden von dem Verbrechen. Sie stammen aus einer Glasvitrine, die die Täter zerstört haben, um an drei weitere, noch größere Münzen zu kommen. "Es bleibt eine Wunde", sagt der Leitende Sammlungsdirektor mit trauriger Miene. Die Beute ist ein Goldschatz von ideell unermesslichem Wert aus dem ersten Jahrhundert vor Christus mit einem Handelswert von rund 1,6 Millionen Euro, wie Gebhard sagt. Dazu die Münzen aus einer anderen Vitrine.
Die Zeiten des Einbruchs wurden von der Alarmanlage aufgezeichnet, wie der Vizepräsident des Landeskriminalamts Guido Limmer sagt. Doch der Alarm konnte nicht weitergeleitet werden, denn um 1.17 Uhr - neun Minuten vor dem Einbruch - war ein Verteilerknoten für Internet und Telefon in nur einem Kilometer Entfernung zum Museum sabotiert worden. Dadurch waren laut Polizei Telefonie und Internet für rund 13.000 Privathaushalte und Unternehmen in der Gegend ausgefallen. Und vor Ort im Museum gab es in der Nacht kein Wachpersonal.
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