Nach Missbrauch: Priester in Laienstand zurückversetzt
n-tv
Essen/München (dpa/lby) - Nach jahrzehntelangem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein strafrechtlich verurteilter und auch in Bayern eingesetzter Essener Priester in den Laienstand zurückversetzt worden. Das teilte das Bistum Essen am Montag mit.
Der Fall des in den 1980er Jahren im Freistaat Bayern tätigen Priesters ist auch umfangreich Gegenstand im Missbrauchsgutachten der Erzdiözese München-Freising. Besonders brisant ist dabei die Rolle des früheren Münchner Erzbischofs Joseph Ratzinger, des heutigen emeritierten Papstes Benedikt XVI..
Mit dem Zurückversetzen in den Laienstand verliert der 75-Jährige seine kirchliche Altersbezüge, die mit einer Beamtenpension vergleichbar sind, und erhält nur noch eine deutlich geringere gesetzliche Rente. Schon seit 2010 ist ihm die Ausübung kirchlicher Dienste verboten.
Ein Sprecher des Münchner Erzbistums bestätigte, dass es sich um den einst auch in Bayern tätigen Priester H. handle. Der Fall gilt als symptomatisch für vieles, was in der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche falsch gelaufen ist.