Nach Leibesvisitation: Schülerin verklagt Londoner Polizei
DW
Und wieder muss sich die Londoner Metropolitan Police neuen Skandalen stellen. Diesmal musste sich eine schwarze Schülerin vor den Beamten ausziehen, weil sie Drogen besitzen sollte. Was nicht der Fall war.
Beamte der Metropolitan Police (Met) hatten eine schwarze Schülerin während ihrer Periode einer Leibesvisitation unterzogen, weil sie Cannabis in ihrem Besitz vermuteten. Für die Durchsuchung holten sie das damals 15-jährige Mädchen aus einer Prüfung in der Schule heraus. Drogen fanden sie nicht.
Der Vorfall aus dem Jahr 2020 war erst kürzlich öffentlich geworden und hat landesweit für Empörung gesorgt. Experten und Politiker werfen der Met Rassismus vor.
Nun sollen sich die Schule und die Polizei juristisch verantworten. Das Mädchen wolle "beide Institutionen zur Rechenschaft ziehen" und "sicherstellen, dass dies niemals einem anderen Kind passiert", sagte ihre Anwältin Chanel Dolcy.
"Die Metropolitan Police scheint seit Generationen reformunfähig zu sein, und es ist schwer zu sagen, ob sich das jemals ändern wird", sagte die Anwältin weiter. Die Familie der Schülerin erwarte, dass die neue Führung den institutionellen Sexismus und Rassismus beende.
Das Mädchen, das zum eigenen Schutz nur "Child Q" genannt wird, bedankte sich für die Unterstützung. "Ich weiß, dass ich nicht alleine bin." Die Polizei hatte sich bei dem Mädchen entschuldigt und eingeräumt, dass die Leibesvisitation nie hätte stattfinden dürfen.